Krise erzwingt in Österreich Bankenfusionen

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Eine Folge der Finanzkrise werden auch in Österreich weitere Verkäufe und Fusionen von Banken sein. Der Industrielle und "Banken-ÖIAG"-Aufsichtsrat Hannes Androsch rät zur Konsolidierung am heimischen Bankenmarkt. Notenbank-Gouverneur Ewald Nowotny bekräftigte seine Prognosen vom Sommer, dass in 5 Jahren die Bankenlandschaft in Österreich anders aussehen wird.

Nowotny ist überzeugt, dass die Struktur des österreichischen Bankwesens nicht gleich bleibt. Eine Bereinigung hielte er für "vernünftig", sagte der OeNB-Chef am Donnerstag in Wien. Das hieße nicht, Bankaktivitäten aufzulassen, sondern sie zu bündeln. Insgesamt habe er sich zum Thema Banken-Konsolidierung naturgemäß "zurückhaltender" zu äußern als Androsch.

Androsch, der schon lange eine Strukturbereinigung am heimischen Finanzmarkt empfiehlt, hat am Mittwochabend in der "ZiB2" deutlichere Worte gefunden: "Wir haben zu viele Banken mit zu vielen Filialen und einem zu großen Engagement am Balkan und im Osten." Eine Konsolidierung werde das Ziel sein müssen.

"Wenn Sie denken, der Schweizer Bankplatz hat zwei Großbanken", sinnierte Androsch in dem ORF-Interview. "Und wir haben mit sechs zu viele und wir haben noch mehr Filialen als wir zu viel Spitalsbetten haben." Eine Konsolidierung werde das Ziel sein müssen.

Angesprochen auf zwei defizitäre Banken im Land (Hypo Alpe Adria, Volksbank AG), meinte Androsch: "Die Volksbanken können zum Teil sich selber helfen im Verbund." Die Hypo Alpe Adria sei in einem solchen vertikalen Verbund nicht verankert, so Androsch, "und man wird auch der Volksbank noch helfen müssen - aber mit derselben Bedingung, dass eine Konsolidierung stattfindet."

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