Herbstlohnrunde

Metaller feilschen um höhere Löhne

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Gewerkschaft will Lohnschere zwischen Frauen und Männern thematisieren.

Um 14 Uhr wurde heute die Herbstlohnrunde für die Kollektivverträge des Jahres 2012 gestartet. Den Auftakt machen traditionell die rund 190.000 Metaller, die mit der Forderung nach einer "deutlichen Lohnerhöhung, die die Menschen im Geldbörsel spüren" in die Gespräche gehen. Die Arbeitgeber wollen zwar über der Inflationsrate von 2,8 Prozent - im Jahresschnitt gerechnet - abschließen, viel mehr Spielraum nach oben gebe es aber wegen der unsicheren Wirtschaftslage nicht.

Im Vergleich zur Kampfrhetorik der vergangenen Jahre gaben sich beide Seiten heute vor Verhandlungsbeginn versöhnlich. Die Arbeitgeber-Chefverhandler Christoph Hinteregger und Alfred Hintringer betonten, dass die Wirtschaft in den vergangenen 16 Monaten sehr gut gelaufen sei, was natürlich auch ein Verdienst der Mitarbeiter sei, an denen man sie teilhaben lassen möchte. Die Formel lautet: Prozentabschluss über der Inflationsrate plus nennenswerte Einmalzahlungen.

Die Chefverhandler auf Arbeitnehmerseite, Rainer Wimmer (Pro-Ge) und Karl Proyer (GPA), setzen hingegen primär auf eine hohen Prozentabschluss, da die Einmalzahlungen nicht Lohnerhöhungen für die nächsten Jahre festschreiben. "Wir sind nicht gekommen, um die in der Öffentlichkeit vorgestellten Vorschläge der Arbeitgeberseite zu unterschreiben", stellte Proyer klar. Er griff die Diskussion über eigene Lohnrunden für Frauen auf und meinte, man werde die Einkommensschere zwischen Männern und Frauen sicher thematisieren.

Laut Arbeitgeberseite ist die Arbeitszeitflexibilisierung heuer kein Thema, was die Gewerkschaftsseite nicht ganz so sieht. Dem Vernehmen nach wollen die Arbeitnehmer festgeschrieben haben, dass der 31. Dezember generell ein arbeitsfreier Tag bei voller Bezahlung sein soll.
 

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