Seit drei Wochen

Öl-Produktion bei OMV unterbrochen

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Streiks und Fehden legen Förderung und Öl-Transport lahm.

Der österreichische Öl- und Gaskonzern OMV hat auch im laufenden Jahr mit Lieferschwierigkeiten aus dem krisengeschüttelten Libyen zu kämpfen. Derzeit werde dort nicht produziert, sagte Firmenchef Gerhard Roiss am Dienstag am Rande einer Veranstaltung in Gänserndorf.

Im Februar hatte die OMV noch rund 70 Prozent der sonst üblichen Fördermenge aus Libyen erhalten, seit drei Wochen steht aber wieder alles. Von den Streiks und Stammesfehden sei fast die ganze Produktionskette betroffen, sagte ein OMV-Sprecher zur APA, "vom Bohrloch über die Pipelines bis zu den Häfen". Derzeit würden in Libyen insgesamt nicht einmal 200.000 boe/d (Barrel Öl-Äquivalente pro Tag) produziert, von möglichen 1,6 Mio. Barrel. Es gebe seit ein paar Tagen Anzeichen für eine Entspannung der Situation, aber "wir geben für Libyen grundsätzlich keine Prognosen ab", so der Sprecher.

In Friedenszeiten erhielt die OMV bisher rund ein Zehntel ihres Öls aus Libyen. Um sich von politisch instabilen Förderregionen unabhängiger zu machen, hat der Konzern vergangenes Jahr Milliarden in den Zukauf von Ölquellen in Norwegen gesteckt. Eines dieser Felder - die Nordseeplattform Gudrun, an der die OMV 24 Prozent hält, hat mittlerweile zu produzieren begonnen.
 

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