Glücksspiele

Österreich verspielte im Vorjahr 1,45 Mrd.

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Der Trend zu Sportwetten und Online-Gaming ist ungebrochen.

Die Österreicher haben im vergangenen Jahr mehr als 1,45 Mrd. Euro bei Glücksspielen und Sportwetten verpulvert - das war nicht ganz so viel wie 2011 (1,48 Mrd. Euro), aber immer noch eine stattliche Summe. Insgesamt betrugen die Spiel- und Wetteinsätze 14,06 Mrd. Euro - der größte Teil davon wurde jedoch in Form von Gewinnen wieder ausgeschüttet, sodass denn Anbietern ein Bruttospielertrag von 1,452 Mrd. Euro blieb. Der Trend geht eindeutig zu Sportwetten und Online-Spielen, auch wenn sich die Lotterien noch immer fast die Hälfte des Kuchens sichern konnten, geht aus einer Branchenanalyse von Kreutzer Fischer & Partner hervor.

Die Lotterien spielten demnach einen Bruttospielertrag (Einsätze minus ausgeschüttete Gewinne) von 682 Mio. Euro ein, nach 689 Mio. Euro im vergangenen Jahr. 179 Mio. Euro entfielen auf die Spielbanken/Casinos (2011: 182 Mio. Euro), 110 Mio. Euro auf Online-Gaming (ohne Sportwetten, 2011: 103,1 Mio. Euro), 354 Mio. Euro (395 Mio. Euro) auf Spielautomaten und 128,1 Mio. Euro (114,8 Mio. Euro) auf Sportwetten.

Der Rückgang resultierte im Wesentlichen aus dem "Kleinen Glücksspiel", schreiben Kreutzer Fischer & Partner - hier seien die Spieleinsätze im letzten Jahr um mehr als 350 Mio. Euro (knapp 10 Prozent) geschrumpft. Dazu habe die SOKO Glücksspiel wesentlich beigetragen, die rund 2.200 verbotene Spielautomaten eingezogen habe.

Der Großteil des Zuwachses beim Online-Gaming ging auf das Konto ausländischer und daher nach österreichischer Rechtsauffassung für Österreicher illegaler Internet-Plattformen. Diese würden mittlerweile den österreichischen Markt dominieren, auch weil die Verfolgung schwierig sei, zumal der größte Teil des Geschäfts auf Internetseiten für Spielwetten angeboten werde, die in Österreich nicht unter das Glücksspielgesetz fallen und legal angeboten werden können.

Nach Ansicht der Studienautoren könnte man den Problem mit einer Änderung des Buchmachergesetzes beikommen - das sei aber schwierig, weil es sich dabei um neun verschiedene Landesgesetze handle. Ein möglicherweise einfachere Alternative wäre die Ausgabe zusätzlicher inländischer Lizenzen für Online-Gaming, um das ausländische Angebot zurückzudrängen.

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