Die größte polnische Bank will mit der Emission von 250 Mio. neuen Aktien 4,9 Mrd. Zloty (1,6 Mrd. Euro) an frischem Kapital einnehmen.
Es legt den Emissionspreis je Aktie auf 20,5 Zloty fest. Analysten zeigten sich in ihren Erwartungen bestätigt. An der Bank hält der polnische Staat die Mehrheit.
"Wir haben mit diesem Preis gerechnet", sagte Tomasz Bursa, Analyst der Investment-Gesellschaft Ipopema Securities, der Zeitung "Rzeczpospolita". Die Emission ist die bisher größte ihrer Art an der Warschauer Börse - das Angebot richtet sich nur an bereits bestehende PKO-Aktionäre. Die PKO will das Geld bis 2011 vor allem für die Ausweitung der Kreditvergabe verwenden. Die bereits notierten PKO-Aktien schlossen am 1.10. mit 33,4 Zloty, der Abstand für die Neuemission beträgt demnach über 38 %.
Kritik an Zeitpunkt der Veröffentlichung
Für Kritik sorgte der Zeitpunkt der Veröffentlichung des Emissionsprospekts am 1.10. nach Börsenschluss, denn damit wurde möglichen Investoren die Möglichkeit genommen, mit Kenntnis der Emissionsbedingung Aktien zu kaufen, um von der Neuemission zu profitieren. "Wir bitten um eine Erklärung, warum die Veröffentlichung so gelegt wurden und ziehen dann die Schlüsse", sagte Lukasz Dajnowicz von der Finanzaufsichtsbehörde.
Vom Verkauf der neuen Aktien nur an bestehende Aktionäre könnte auch der polnische Staat profitieren, der derzeit über 51 % an der Bank hält. Er kann seine Rechte zum Erwerb der neuen Aktien für geschätzte 1,3 Mrd. Zloty veräußern. Die Bezugsrechte werden zwischen dem 7. und dem 15.10. an der Warschauer Börse gehandelt. Die PKO erzielte im ersten Halbjahr 2009 einen Nettogewinn von 1,28 Mrd. Zloty, gegenüber 1,82 Mrd. Zloty im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Im gesamten Jahr 2008 betrug der Nettogewinn 3,12 Mrd. Zloty.