Streik

Schweizer protestieren gegen Euro-Löhne

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Mehrere Schweizer Firmen bezahlen ihre Belegschaft in Euro.

Mehrere vor allem exportorientierte Schweizer Firmen sind angesichts der starken Frankens dazu übergegangen, ihre Belegschaft in Euro zu bezahlen. Nach einem Proteststreik ist etwa die Geschäftsführung des Uhren- und Luxusgüterzulieferers Sycrilor in Noirmont im Jura nun bereit, innerhalb von einem Monat gemeinsam mit den Gewerkschaften nach einer Lösung zu suchen. Das bestätigte Sekretär der Gewerkschaft Unia, Pierluigi Fedele, am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa.

Die Auszahlung in Euro bedeute für die 80 Arbeitnehmer eine Lohnminderung um 30 Prozent, sagte Fedele. Ende Juli sei den Mitarbeitern, überwiegend Grenzgängern aus dem nahen Frankreich, mitgeteilt worden, dass sie bereits ihren August-Lohn in Euro erhalten würden.

Die Mopac AG, ein Verpackungshersteller aus Wasen im Emmental, hatte im Februar bereits die Löhne seiner Angestellten an den Euro-Kurs angebunden und dabei um zehn Prozent gekürzt, wie Unia weiter mitteilte. Die Gewerkschaft reichte dagegen Klage ein. Unternehmenschef Rainer Füchslin bleibt aber bei seiner Position. Die Gewerkschaft geht jetzt in die zweite Instanz und sie fordert die Schweizer Regierung zum Handeln auf, sonst seien 120.000 Arbeitsplätze bedroht.

Die Fälle einer Anpassung der Löhne an den Euro oder ihre Auszahlung in der Nachbar-Währung seien geringer im Vergleich zu Arbeitszeiterhöhungen, erläuterte Unia-Vertreter Nico Lutz.
 

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