Rating gesenkt

Spanien braucht 100 Milliarden

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 Die Ratingagentur Fitch stufte die Iberer drei Stufen herab.

Donnerstag kurz nach 19 Uhr gab es den nächsten Paukenschlag für das krisengebeutelte Spanien: Die Ratingagentur Fitch stufte die Kreditwürdigkeit des Euro-Landes am Donnerstag gleich um drei (!) Stufen von "A" auf "BBB" herab - damit wird das krisengeschüttelte Spanien nur noch zwei Stufen über dem "Ramsch"-Niveau bewertet. Beunruhigend: Der Ausblick wurde auf "negativ" gesetzt, die Wahrscheinlichkeit weiterer Herabstufungen ist hoch.

100 Milliarden Euro nötig
Hauptgrund für die miese Bewertung: Spanien stehen zur Sanierung des Bankensektors unvorstellbare Kosten bevor, Fitch sieht den Aufwand bei 60 bis 100 Milliarden Euro. Vor diesem Hintergrund dürfte es immer schwieriger werden, sich Geld von Investoren zu holen. Die Hiobsbotschaft kündigte sich an.

Am Anleihemarkt hatte es für Spanien keine Entwarnung gegeben - bei einer Auktion verlangten Investoren für Papiere mit zehn Jahren Laufzeit 6,044 Prozent, im April waren es noch 5,743 Prozent.

Juncker: "Es gibt Hilfe."
Die EU stemmt sich nun mit aller Macht gegen den Angriff der Ratingagenturen auf die viertgrößte EU-Volkswirtschaft: Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker preschte vor und sicherte Spanien im Notfall Hilfe zu. Am Rande einer Veranstaltung in Brüssel sagte er: "Falls Spanien Hilfe braucht, gibt es Unterstützung."

Erst am Mittwoch sagte Österreichs Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny, dass Spanien unter den Rettungsschirm schlüpfen soll. "Ich glaube, das wäre eine vernünftige Option", sagte er im ORF. Kippt Spanien, könnte das katastrophale Folgen haben. In Europa droht dann das totale Chaos. Denn eine Pleite Spaniens hätte viel weitreichendere Folgen als ein Griechen-Bankrott.

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