Pecik-Einstieg

Telekom: Belegschaft warnt vor Privatisierung

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Staatsanteil von 28 Prozent soll im Verfassungsrang verankert werden.

Der Einstieg des Investors Ronny Pecik und Aussagen von Finanzministerin Maria Fekter (V) sowie des Chefs der Industriellenvereinigung (IV), Veit Sorger, zu einem möglichen Rückzug des Staates bei der Telekom Austria lassen bei der Belegschaft die Alarmglocken schrillen. "Fekter soll als zuständige Ministerin nicht von Privatisierungen träumen, sondern Ihrer Verantwortung nachkommen und sicherstellen, dass die Telekom über die Eigentümerin ÖIAG vernünftig  geführt wird", warnen Telekom-Holding-Betriebsrat Alexander Sollak und Telekom-Zentralbetriebsrat Walter Hotz.

Sie fordern, dass der Staatsanteil von 28 Prozent im Verfassungsrang verankert wird. Sollte es zu einer Kapitalerhöhung kommen, müsse sichergestellt sein, dass der seinem Anteil entsprechend Staat mitzieht.

Fekter hatte vor wenigen Tagen in einem Bloomberg-Interview gemeint: "Wir haben einen starken Partner, der Management-Know-how einbringt, und ich hoffe, wenn wir überdenken, den Staatsanteil zu verkaufen, dann wird sein Wert höher sein." Derzeit hat die Telekom eine Marktkapitalisierung von 3,98 Mrd. Euro. Zum Jahresende 2010 betrug sie noch 4,7 Mrd. Euro. 2006 war die Telekom noch gut 10 Mrd. Euro wert. Im gesamten Vorjahr war der Kurs an keinem Tag so niedrig wie er derzeit ist. Der Börsentiefstwert lag im Vorjahr bei 8,93 Euro, am heutigen Montagmorgen startete die Telekom mit 8,61 Euro in die Woche.

Marktbeobachter gehen davon aus, dass die Gerüchte über einen Großeinstieg von Pecik den Aktientitel zuletzt beflügelt haben. Durch die Medien geistern als Interessenten hinter Pecik die norwegische Telenor, die ägyptische Orascom und die russische Vimpelcom. Pecik hält bereits 15,1 Prozent an der teilstaatlichen Telekom und soll Spekulationen zufolge 25 Prozent plus eine Aktie anstreben.

Einen Privatisierungsauftrag für die Telekom gibt es auf Regierungsseite nicht.
 

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