AK: "Selbst verschuldet"

Tourismus-Branche klagt über Arbeitskräftemangel

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Kaske lädt zu einem "Tourismusgipfelgespräch" ein.

Die Tourismusbranche klagt über einen Arbeitskräftemangel, den sie laut Gewerkschaft und Arbeiterkammer teils selbst verschuldet hat. "Nur ein Drittel der Beschäftigten im Wiener Tourismus kann sich vorstellen, auf lange Sicht in derselben Position zu bleiben. Dreiviertel der Beschäftigten kommen mit ihrem Einkommen nicht aus", rechneten vida und AK mit Verweis auf eine IFES-Umfrage vor.

"Solange sich hier nicht rasch etwas ändert, wird der Tourismus eine Fluchtbranche bleiben", warnt AK-Präsident Rudolf Kaske. Und Berend Tusch, Vorsitzender des Fachbereichs Tourismus in der Gewerkschaft vida, verweist auf die Lehrlingszahlen: "Österreichweit haben 2008 noch 14.495 junge Menschen eine Lehre im Bereich 'Tourismus und Freizeitwirtschaft' begonnen, 2015 waren es nur mehr 9.075, ein sattes Minus von über 37 Prozent."

Seine Erklärung für den massiven Rückgang: "Die Branche bekommt jetzt die Rechnung dafür präsentiert, dass in vielen Betrieben Lehrlinge oft nur als billige Arbeitskräfte herhalten müssen."

Für Kaske ist es höchst an der Zeit, dass sich die Branche gemeinsam mit der Arbeitnehmervertretung an einen Tisch setzt. "Aus diesem Grund laden wir gerne zu einem Tourismusgipfelgespräch mit allen relevanten Playern", so Kaske am Donnerstag in einer Aussendung.

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