UNIQA: Vorsteuergewinn sinkt um zwei Drittel

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Der börsenotierte Versicherungskonzern musste im 1. Halbjahr eine herben Gewinnrückgang hinnehmen, der deutlich stärker ausgefallen ist als von Analysten erwartet. Das Vorsteuerergebnis (EGT) ging von 110 auf 35 Mio. Euro zurück, prognostiziert waren im Mittel 83 Mio. Euro. Die UNIQA verwies auf eine stark erhöhte Zuführung zur latenten Gewinnbeteiligung in der Lebensversicherung zu Gunsten der Versicherungsnehmer, die den Anstieg der Kapitalerträge überkompensiert habe. Prognosen für 2009 und darüber hinaus traut sich die UNIQA keine machen.

Die Prämieneinnahmen steigerte die UNIQA bis Juni um 2,6 Prozent auf 2,369 Mrd. Euro, etwa wie erwartet. Bereinigt um Effekte der Wechselkursschwankungen in Ost- und Südosteuropa betrug das Wachstum sogar 4,0 Prozent. In Ost- und Südosteuropa sanken die abgegrenzten Prämien trotz Währungsabwertungen auf Euro-Basis marginal um 0,4 Prozent auf 487 Mio. Euro.

In Österreich wuchsen die abgegrenzten Einnahmen im Eigenbehalt um 3,3 Prozent auf 1,540 Mrd. Euro, besonders stark in Schaden/Unfall um 5,3 Prozent auf 651 Mio. Euro. Die Combined Ratio (brutto) habe man trotz der zahlreichen Unwetter auf erfreulich niedrigen 90,8 Prozent halten können. In der Lebensversicherung legte man in Österreich um 0,7 Prozent auf 503 Mio. Euro zu, in der Krankensparte um 3,6 Prozent auf 386 Mio. Euro. Die Kapitalanlagen der UNIQA erhöhten sich leicht auf 21,77 Mrd. Euro. Die Erträge daraus erhöhten sich um 71,9 Prozent auf 334 Mio. Euro.

Aufwendungen stiegen stärker als Erträge

Mitverantwortlich für den Ergebnisrückgang war ein spürbarer Anstieg diverser Aufwendungen und die Tatsache, dass die Erträge nicht so stark angestiegen sind wie die Gesamtaufwendungen. Dies drückte das operative Ergebnis auf 54 (129) Mio. Euro und den Periodenüberschuss (Nettogewinn) auf 26 (109) Mio. Euro. Je Aktie ist das Ergebnis damit auf 0,25 (0,76) Euro gesunken. Aktuell notieren die Papiere bei 13,74 Euro (-1,01 Prozent).

Die Erträge legten im Periodenvergleich auf 2,744 (2,539) Mrd. Euro zu, die gesamten Aufwendungen auf 2,689 (2,409) Mrd. Euro. Dabei erhöhten sich die Versicherungsleistungen um 14 Prozent auf 2,008 (1,762) Mrd. Euro, die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb auf 616 (600) Mio. Euro und die sonstigen Aufwendungen auf 62 (44) Mio. Euro, geht aus der Konzern-G+V hervor.

In der Lebensversicherung legten die Versicherungsleistungen außerordentlich stark um 24,8 Prozent auf 856 (685) Mio. Euro zu, darin enthalten sind kräftig erhöhte Zuführungen zur latenten Gewinnbeteiligung. In Schaden/Unfall wuchsen die Versicherungsleistungen um 12,8 Prozent auf 738 (654) Mio. Euro, in der Krankensparte sanken sie um 1,8 Prozent auf 415 (422) Mio. Euro.

Die Deckungsrückstellungen erhöhten sich gegenüber Ende 2008 auf 15,818 (15,602) Mrd. Euro, die gesamten versicherungstechnischen Rückstellungen auf 18,811 (18,421) Mrd. Euro. Außerdem verfügt man noch über 2,880 (2,580) Mrd. Euro an versicherungstechnischen Rückstellungen der fondsgebundenen und der indexgebundenen Lebensversicherung, lässt sich in der Halbjahresbilanz ablesen.

Eigenkapital gesunken

Das gesamte Eigenkapital der UNIQA Gruppe reduzierte sich gegenüber Ende 2008 um 106 Mio. auf 1,353 (1,459) Mrd. Euro, heißt es im Halbjahresfinanzbericht. Die durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer stieg im Jahresabstand - wegen der erstmaligen Vollkonsolidierung der Gesellschaften des Teilkonzerns der PKB Privatkliniken Beteiligungs GmbH - auf 15.463 (12.564).

Bei den 334 Mio. Euro Netto-Kapitalerträgen im ersten Halbjahr, um 71,9 Prozent mehr als die 195 Mio. Euro im Erstsemester 2008, wurde mit 194 (57) Mio. Euro ein Großteil durch festverzinsliche Wertpapiere erzielt, 102 (71) Mio. Euro durch Ausleihungen und übrige Kapitalanlagen.

Der Beitrag des Handelsbestandes an derivativen Finanzinstrumenten zu den Nettoerträgen sank auf 26 (73) Mio. Euro. Nicht festverzinsliche Wertpapiere steuerten diesmal positive 4 Mio. Euro bei, im gleichen Vorjahreszeitraum waren es 120 Mio. Euro Verlust gewesen.

Für den starken Anstieg der Versicherungsleistungen um 14,0 Prozent auf 2,008 Mrd. Euro war auch eine erhöhte Belastung durch etliche Großschäden in Deutschland und Polen verantwortlich; auch in Rumänien legten die Versicherungsleistungen stark zu.

Die Combined Ratio nach Rückversicherung erhöhte sich in den ersten sechs Monaten im Jahresabstand auf 99,0 (93,5) Prozent; vor Berücksichtigung der Rückversicherung belief sich die Schaden-Kosten-Quote auf 97,8 (90,0) Prozent. Die Schaden- und Leistungsquote über alle Sparten erhöhte sich auf 74,6 (65,2) Prozent.

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