US-Bankenrettung förderte riskante Geschäfte

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Die Rettung der großen US-Banken hat einem Rechenschaftsbericht zufolge ein riskantes Geschäftsgebaren der Branche nur noch stärker gefördert. "Der Markt ist mehr denn je davon überzeugt, dass die Regierung notfalls einspringt, um für das System relevante Institutionen zu retten", heißt es in dem Bericht, den der Aufseher über das US-Rettungsprogramm Tarp, Neil Barofsky, vorlegte.

Zudem sei bisher wenig erreicht worden, um die Probleme zu beheben, die die Finanzkrise auslösten. "Selbst wenn Tarp unser Finanzsystem davor bewahrt hat, 2008 vom Rand der Klippe abzustürzen, fahren wir ohne grundlegende Reformen noch immer dieselbe kurvenreiche Bergstraße hoch, diesmal allerdings in einem schnelleren Fahrzeug", schlussfolgert Barofsky.

Die Banken, die 2008 als zu groß galten, um sie pleitegehen zu lassen, seien durch die Tarp-Gelder noch größer geworden, schreibt der Aufseher, der im Auftrag der Regierung die Interessen der Steuerzahler vertritt. Durch die Rückzahlung der Hilfen verliere die Regierung zugleich die Chance, den Instituten Zugeständnisse abzuringen und ihre politischen Ziele wie eine großzügigere Kreditvergabe an den Mittelstand zu erreichen.

Der Schutz von Arbeitsplätzen und Hausbesitzern sei 2008 explizit zur Aufgabe des Programms gemacht worden, erklärt Barofsky. Die Arbeitslosenrate sei mit zehn Prozent jedoch unverändert hoch und nur ein kleiner Anteil von Hypotheken sei wie gefordert neu gestaltet worden, um die monatlichen Zahlungen der Hausbesitzer erschwinglich zu machen.

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