Insgesamt werden 144 Milliarden Dollar an Manager ausbezahlt.
US-Banken und Finanzkonzerne an der Wall Street in New York schütten heuer einer Studie zufolge Sonderzahlungen von insgesamt 144 Mrd. US-Dollar (103,3 Mrd. Euro) an Manager aus. Dies entspricht einem neuen Rekord, wie das "Wall Street Journal" vom Dienstag unter Berufung auf eine Auswertung der Daten von insgesamt 35 Unternehmen der Finanzbranche berichtete. Dies seien vier Prozent mehr als im vergangenen Jahr, als die Branche 139 Mrd. Dollar in Form von Direktzahlungen, Boni, Prämien oder Aktienoptionen ausschüttete.
Bei 29 der 35 untersuchten Geschäftsbanken, Investmentbanken, Hedge Fonds und Vermögensverwalter nahmen die Umsätze in diesem Jahr zu, wie das "Wall Street Journal" unter Berufung auf die Studie berichtete. Die Gewinne der Finanzkonzerne lägen mit 61 Mrd. Dollar aber noch immer rund ein Fünftel unter dem Niveau von vor der Finanzkrise im Jahr 2006. Trotzdem seien die Sondervergütungen an die Mitarbeiter seitdem hingegen um 23 Prozent gestiegen.
Die US-Finanzindustrie ist wegen hoher Bonuszahlungen während der Finanzkrise massiv in die Kritik geraten. Viele Institute mussten in der Krise mit Staatshilfe gestützt werden. Im Juni kündigten US-Behörden schärfere Richtlinien für Bonuszahlungen an, mit denen unter anderem risikoreiches Verhalten von Bankern unterbunden werden sollte, dass die weltweite Finanzkrise begünstigte. Die Regelungen schlossen Sonderzahlungen an Beschäftigte der Branche jedoch nicht grundsätzlich aus.