Volksbank AG droht 1 Mrd. Euro Verlust

Teilen

Die Bilanz 2009 der Volksbank AG (ÖVAG) wird tiefrot ausfallen. Laut "Standard" wird der Verlust bis zu 1 Mrd. Euro betragen. Das wirkt sich auch auf die kleinen Volksbanken als Aktionäre aus: Sie werden ihren Beteiligungsansatz für die ÖVAG um rund 30 % abwerten müssen.

Wegen der Ankündigung von ÖVAG-Chef Gerald Wenzel, 2010 das Kapital um 400 Mio. Euro zu erhöhen und im selben Maß Staatshilfe zurückzuzahlen, fühlten sich die Aktionäre auf den Schlips getreten. Wenzels Vorstoß sei, so heißt es, nicht akkordiert gewesen, man finde ihn "nicht amüsant". Keiner der großen Aktionäre denke derzeit daran, Anteile aufzustocken. Ein ÖVAG-Sprecher: "Die Kapitalerhöhung ist für 2010 geplant, die Gespräche mit den Aktionären sind zu führen, wenn es so weit ist."

Zudem drängen die Eigner darauf, dass der Vorstand ein Gesamtkonzept für die Zukunft der Bank vorlegt, das ist noch in Arbeit. Erst wenn ein zukunftsträchtiger Plan, inklusive etwaiger Verkäufe von Beteiligungen oder Rückzug aus bestimmten Regionen vorliege, könne man über etwaige Kapitalerhöhungen reden, schreibt die Zeitung. Auch der vorzeitigen Rückzahlung von PS-Kapital können die Aktionäre nichts abgewinnen, die mache keinen Sinn. Ein ÖVAG-Banker, der das ebenso sieht, wird anonym zitiert: "Wir haben sämtliche Reserven verbraucht und leben nur mit dem Kapital des Bundes."

Dem Blatt zufolge mehren sich innerhalb der ÖVAG-Gruppe, die Ende des Sommers in ihrem Bericht an Finanzministerium und EU-Kommission noch von einer Stand-Alone-Lösung ausgegangen ist, die Stimmen, die Bank werde a la longue nicht ohne strategischen Partner auskommen. Eine Meinung, die Wenzel und der Volksbankensektor unter ihrem Verbandsanwalt Hans Hofinger nicht teilen, ÖVAG-Vorstand Michael Mendel soll der Idee dagegen mehr abgewinnen können.

Hauptaktionäre der ÖVAG sind die regionalen Volksbanken (58 %), es folgen die deutsche DZ Bank (25 %), Ergo Versicherung (10 %) und RZB (6 %).

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.