Die Volksbank Wien konnte 2009 die Einlagen um 4,5 %, die Kundenkredite sogar um 11 % steigern. Direktor Wolfgang Layr: "Das Wachstum bei Kommerzkrediten um über 14 % freut mich besonders. Dies widerlegt ja wohl die Behauptung, dass die lokale Wirtschaft kein Geld erhält."
Nachfrageseitig sind aber bei Privaten und Unternehmen vor Investitionen nun längere Überlegungsphasen zu erkennen. Daher wird nach Meinung von Layr die Finanzierungsnachfrage trotz der niedrigen Zinsen noch eine Zeitlang flau bleiben: "Die Finanzkrise wurde nicht zuletzt durch zu leichtfertige Finanzierungen ausgelöst. Vorsicht und gründliche Analyse darf man daher jetzt keinem Unternehmer und Privaten vorwerfen. Es wundert mich daher, dass die Abflachung des Schuldenwachstums auf einmal in der Öffentlichkeit fast durchwegs negativ gesehen wird."
Das Betriebsergebnis für 2009 wird wie schon angekündigt bei fast 19 Mio. auf einem ähnlichen Niveau wie 2008 liegen. Für 2010 erwartet Layr einen weiteren Aufwärtstrend: "Im Vorjahr haben wir antizyklisch stark in die Filialrenovierung und die Mitarbeiter investiert. Dies wird heuer sicher Früchte tragen. Vor allem die neue große Filiale in der Operngasse und der Produktschwerpunkt Sparen nach Noten werden gut angenommen. Selbst die Kreditnachfrage war zumindestens bei uns stabil, bei der Konsumfinanzierung in Kooperation mit der Teambank war der Jänner sogar ein Rekordmonat."
ÖVAG: Bisher drei von vier Tochterbanken an Sektor verkauftDie angeschlagene Österreichische Volksbanken-AG (ÖVAG) konnte bisher den Verkauf von 3 der geplanten 4 Tochterbanken abschließen. Offen ist noch die schon beschlossene Abgabe des Mehrheitsanteil an der Volksbank Linz Mühlviertel reg. Gen. mbH. Diese Transaktion soll in den kommenden 2-3 Monaten abgeschlossen sein, sagte ÖVAG-Sprecher Walter Gröblinger. Die ÖVAG rechnet mit einem Gesamterlös in der Höhe von rund 210 Mio. Euro. Ursprünglich hatte die ÖVAG sogar an den Verkauf von fünf Tochterbanken angedacht. Der Aufsichtsrat beschloss im Dezember allerdings nur die Abgabe von 4 Instituten, die VB Factoring Bank blieb. Neben der Volksbank Wien, in die die ÖVAG 2001 ihr Retailgeschäft eingebracht hatte, wurde bereits der Verkauf die Bank für Ärzte und freie Berufe-AG und der Immo-Bank-AG abgeschlossen. Neue Mehrheitseigentümerin der Volksbank Wien ist nun die Verwaltungsgenossenschaft der Volksbank in Wien und Klosterneuburg, die 43,6 % der Anteile am Institut hält. Mit jeweils rund 8,3 % sind nun die Volksbanken Baden, Graz-Bruck, Kufstein, Landeck, Salzburg und Innsbruck-Schwaz beteiligt, 6,4 % hält die VB-Beteiligung GmbH. |