Vorsorgewohnungen: Stärkere Nachfrage in Wien

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Nach dem Platzen der Finanzblase besinnen sich viele verunsicherte Anleger wieder auf "Investments, die jeder versteht".

Bemerkbar macht sich dieser Trend etwa in der stärkeren Nachfrage nach Vorsorgewohnungen. Alleine in Wien haben die größten 8 Anbieter derzeit 21 Projekte mit je 14 bis 65 Wohnungen im Vertrieb. Auch die Wiener Privatbank SE freut sich über steigendes Interesse.

Die Bank, die heuer schon 2 Projekte platziert hat, erzielt immer früher hohe Verkaufsquoten. Rund 30 % der Wohnungen würden inzwischen ab Plan verkauft. Im zweiten Halbjahr 2009 habe sich die Nachfrage gegenüber den Vergleichszeitraum im Vorjahr verdoppelt, sagte Helmut Hardt, Geschäftsführender Direktor der Wiener Privatbank.

Heute hat die Wiener Privatbank ihr bisher größtes Projekt mit 65 Vorsorgewohnungen in der Mollardgasse (Wien-Mariahilf) gestartet. Durchschnittlicher Kostenpunkt für exklusive Dachgeschoßwohnungen: 2.482 Euro je Quadratmeter. Hardt will einen großen Teil der Wohnungen, die in etwa eineinhalb Jahren fertig sein sollen, bis Jahresende platziert haben und damit zur Marktführerin, der angeschlagenen Constantia Privatbank, aufschließen. Neben dem Projekt in der Mollardgasse hat die Wiener Privatbank noch eines in Wien-Ottakring (Degengasse) am Laufen.

Steigende Nachfrage erwartet

Hardt meint, dass die Nachfrage nach Innenstadt-Vorsorgewohnungen in Wien weiter steigen wird. Gründe dafür seien das prognostizierte Bevölkerungswachstum auf 2,1 Mio. Einwohner bis 2050 und die geringe Neubautätigkeit.

Im Vergleich zu den anderen EU-Hauptstädten sind die Immopreise in Wien zudem am zweitniedrigsten. Den aktuellen Anstieg der Nachfrage führt die Wiener Privatbank SE auf die Krise, die niedrigen Zinsen, die Inflationsängste der Anleger und den stabilen Wiener Markt zurück. Die moderate Entwicklung der Immobilien- und Mietpreise seien mitunter dem heimischen Wohnbaufördersystem zu verdanken, so die OeNB in einer neuen Studie.

Insgesamt werden in Österreich Immobilien kaum als Veranlagungsinstrument, sondern überwiegend für Wohnzwecke genutzt, so die Nationalbank. 52 % der Haushalte, die sich für eine Nebenimmobilie verschulden, bewohnen oder nutzen sie selbst, 26 % vermieten sie.

Als Wertanlage hält sie nicht ganz ein Viertel. Personen, die bei der Wiener Privatbank eine Vorsorgewohnung kaufen, lassen sich laut Hardt in drei Gruppen einteilen: Die "bessere Mittelschicht" wolle damit für die Pension vorsorgen, Finanzinvestoren wollen ihr Risiko streuen und Typ drei - oft auch Senioren - sei auf der Suche nach einer Wertanlage.

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