Zahl der deutschen Aktienbesitzer nahe Rekordtief

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Trotz steigender Kurse wagen immer weniger Anleger in Deutschland den Kauf von Aktien. Die Zahl der direkten Aktionäre sank im ersten Halbjahr um 190.000 oder fünf Prozent auf rund 3,4 Millionen, wie das Deutsche Aktieninstitut (DAI) am 5. August mitteilte.

Das seien nur noch gut 200.000 mehr als im Jahr 1988, in dem der Lobbyverband für Aktien erstmals die Zahlen erhoben hatte, und 2,8 Millionen weniger als im Boom am Neuen Markt im Jahr 2000. Nur 5,2 Prozent der Bevölkerung hielten damit noch selbst Aktien, ein Sechstel von ihnen sind reine Belegschaftsaktionäre.

Als einen Grund für die Zurückhaltung hat das DAI die seit Jänner geltende Abgeltungssteuer ausgemacht, die Aktienanlagen benachteiligten. Statt direkt zu Aktien greifen die Anleger der Studie zufolge lieber zu Fondsanteilen. Aktien- und gemischte Fonds eingeschlossen, hatten im ersten Halbjahr 8,8 Millionen Anleger Dividendenpapiere in ihrem Portfolio. Ihre Zahl habe sich damit nach einem dramatischen Rückgang im zweiten Halbjahr 2008 stabilisiert, liege aber immer noch um vier Millionen unter dem Höchststand im Jahr 2001.

Dass die Investitionen in reine Aktienfonds zuletzt um mehr als acht Prozent zunahmen, wertet das DAI als leichte Rückkehr der Risikobereitschaft. Auffallend sei zudem, dass es Zuwächse bei jüngeren Aktienanlegern gebe, die die Papiere zur Altersvorsorge kaufen.

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