Nach monatelangem Warten ist die Entscheidung im Poker um Opel gefallen. General Motors (GM) wird die deutsche Tochterfirma zu 55 Prozent an den kanadisch-österreichischen Zulieferer Magna verkaufen. Zehn Prozent sollen von den Opel-Beschäftigten übernommen werden, die restlichen 35 Prozent will der US-Konzern behalten.
Nach der Entscheidung von General Motors für einen Verkauf von Opel an Magna hat der österreichisch-kanadische Konzern zugesichert, die Sanierung des angeschlagenen deutschen Autobauers voranzutreiben. Gemeinsam mit seinem Partner, der russischen Sberbank, erklärte Magna am Donnerstag im kanadischen Aurora, dass mit GM und den Opel-Beschäftigten nun "hart" dafür gearbeitet werde, "Opel in eine erfolgreiche Zukunft zu führen".
Magna und Sberbank kündigten Investitionen in Höhe von 500 Mio. Euro bei Opel an, die sie zu gleichen Teilen übernehmen würden. Magna-Chef Stronach sagte außerdem zu, mit geeigneten Schutzsystemen dafür zu sorgen, dass Informationen über Opel-Technologien nicht an andere Unternehmen weitergegeben würden.
Nach Einschätzung von GM-Europa-Chef Forster sind jedoch noch einige weitere Schritte bis zur Unterzeichnung eines Übernahmevertrags nötig. Alle Beteiligten "die Unternehmen, aber auch Politik und Treuhand - müssen jetzt weiterhin hart arbeiten, damit diese Empfehlung mit Inhalten gefüllt wird und auch tatsächlich in einen unterschriftsreifen Vertrag mündet", sagte Foster dem Magazin "Wirtschaftswoche".
Forster hob in dem Interview hervor, dass Magna und Sberbank den Autobauer Opel besser auf dem russischen Markt positionieren könnten. Zudem widersprach er dem Vorwurf von Opel-Gesamtbetriebsratschef Franz, dass die Verzögerungen bei der Entscheidung im Bieter-Wettbewerb das deutsche Unternehmen 1,1 Milliarden Euro gekostet hätten. Diese Angaben seien falsch. Der GM-Europa-Chef kündigte an, künftig 1,2 Mird. Euro bei Opel einsparen zu wollen. Dazu müsse "eine hohe vierstellige Zahl von Arbeitsplätzen, vielleicht auch etwas mehr" abgebaut werden.