Griechenland hält am Nothilfeplan fest

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Griechenland will Regierungskreisen zufolge seine Sparzusagen gegenüber der Europäischen Union einhalten. Es sei nicht geplant, neu über das Notfall-Paket der EU zu verhandeln, sagte ein Vertreter des Finanzministeriums am Dienstag. "Es gibt eine Vereinbarung zum Hilfsmechanismus, und wir bleiben dabei."

EU und EZB lehnten eine Stellungnahme zu einem Medienbericht ab, wonach die Regierung in Athen im Fall des Falles ein Eingreifen des Internationalen Währungsfonds (IWF) verhindern wolle und deshalb Änderungen an dem jüngst verabschiedeten Notfallplan anstrebe. Unter Berufung auf hochrangige Regierungsvertreter berichtete die Finanznachrichtenagentur "Market News International", die Bedingungen des Fonds seien hart und könnten soziale und politische Unruhen auslösen. Deshalb strebe Griechenland einen Rettungsplan mit klarerem europäischen Schwerpunkt an. Es sei nicht auszuschließen, dass der Euro-Staat doch auf den Notfallplan zurückgreifen müsse.

Wegen der schwächeren Nachfrage nach seinen Staatsanleihen in Europa will Griechenland einer Zeitung zufolge nun um das Vertrauen von US-Investoren werben. Die Renditeaufschläge auf griechische Staatsanleihen stiegen kräftig. Zeitweise musste Griechenland 4,06 Prozentpunkte mehr für zehnjährige Anleihen zahlen als Deutschland, so viel wie nie zuvor in der Geschichte des Euro. Am Gründonnerstag hatte der Aufschlag noch bei 349 Basispunkten gelegen. Bei jüngsten Anleiheemissionen gelang es Griechenland nicht einmal, eine Anleihe wie geplant um eine Milliarde Euro aufzustocken - es kamen lediglich Kaufaufträge im Volumen von mehreren hundert Millionen Euro zusammen.

Nun sollen US-Investoren fünf bis zehn Mrd. Dollar beisteuern, wie die "Financial Times" berichtete. Griechenlands Finanzminister Papakonstantinou werde nach dem 20. April in die USA reisen und dort um die Anleger werben.

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