Handel

Schrumpf-Alarm bei Klopapier: Drei Meter weniger pro Rolle

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Konsumentenschützer in Deutschland beklagen versteckte Preiserhöhungen: Bei immer mehr Produkten ist zum gleichen oder gar höheren Preis weniger drin oder dran.

Leichtere Tiefkühlpizzen, kleinere Lammsteaks und weniger Linsensalat in der Packung: Bei den Eigenmarken der deutschen Diskonter haben Verbraucherschützer in mehreren Fällen versteckte Preiserhöhungen durch eine Reduzierung des Inhalts festgestellt. Zu dem Thema seien "in den letzten Wochen deutlich häufiger Beschwerden" eingegangen als sonst, erklärte die Verbraucherzentrale Hamburg.

Als Beispiel führten die Experten unter anderem Lammsteaks von Aldi an. Die fragliche Packung enthalte jetzt nur noch 300 statt 400 Gramm - der Preis sei mit 6,99 Euro unverändert geblieben. Eine Pizza von Penny sei nur noch 410 statt 460 Gramm schwer, zugleich sei der Preis von 2,49 auf 2,99 Euro erhöht worden. Ähnlich sah es bei einem Linsen-Bulgur-Salat von Netto aus.

Kleinere Klopapier-Blätter

 "Einen besonderen Fall meldeten Kundinnen und Kunden von Lidl", teilte die Verbraucherzentrale weiter mit. Dort sei bei einer bestimmten Sorte Toilettenpapier zwar die Anzahl der Blätter pro Rolle gleich geblieben - "doch tatsächlich schrumpfte das einzelne Blatt". Im Ergebnis bedeute dies "rund drei Meter weniger Papier pro Rolle". 

"Kunden nicht ganz verprellen"

 "Die für die Produktion der Handelsmarken gestiegenen Rohstoff-und Energiekosten sollen an die Kundschaft weitergegeben werden, ohne diese gänzlich zu verprellen", erklärte Armin Valet von der Verbraucherzentrale das Vorgehen der Anbieter. Viele Supermärkte und Diskonter würden mit den niedrigen Preisen ihrer eigenen Marken werben. "Das Schrumpfen des Inhalts ist daher das Mittel der Wahl." Das Vorgehen treffe vor allem Kundinnen und Kunden, die aus finanziellen Gründen zu den preiswerteren No-Name-Produkten greifen, beklagte die Verbraucherzentrale.
 
 

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