Nach langer Suche

Hypo Alpe Adria hat neuen Chef

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Ex-ATF-Chef Picker gilt als "erfahrener Osteuropafachmann".

Meine Erfahrung in Südosteuropa und in der Hypo haben mich gelehrt, dass Ergebnisse hier mit überdurchschnittlichem Einsatz, klarer Struktur, Teamwork und Konsequenz erarbeitet werden müssen." Das sagt der designierte Vorstandschef der staatlichen Problembank Hypo Alpe Adria, Alexander Picker, zur APA. Der Aufsichtsrat hat den Jurist, der seit Februar 2011 für die Bank tätig ist, heute bestellt.

Osteuropa-Erfahrung hat Picker viel - hervorsticht aus seinem Lebenslauf allerdings seine Tätigkeit für die ATF Bank als CEO von November 2007 bis Dezember 2010. Die Ex-ATF-Mutter UniCredit Bank Austria fuhr Riesenverluste mit der kasachischen Bank ein. Die Österreicher hatten die defizitäre Kasachstan-Bank 2007 um 1,6 Mrd. Euro gekauft und heuer mit 30. April wieder verkauft - mit einem Verlust von unterm Strich rund 2 Mrd. Euro. Der Verkauf brachte nur 429 Mio. Dollar.

Picker, der seinen heiklen neuen Job am 1. Jänner 2014 antritt, sei "sich der Bedeutung der Aufgabe für die Bank, die Republik Österreich als Eigentümerin sowie tausenden Mitarbeitern und Kunden bewusst", sagte der designierte Vorstandschef laut einer Aussendung der Bank zu seiner Bestellung.

"Mit Picker begrüßen wir einen versierten Fachmann an der Vorstandsspitze der Hypo Alpe Adria, der sowohl hinsichtlich des Bankgeschäfts als auch der Region und der besonderen Situation der Bank umfangreiche Erfahrung mitbringt", so Hypo-Alpe-Adria-Aufsichtsratschef Klaus Liebscher. Picker werde samt seinen Vorstandskollegen "die vielschichtigen Herausforderungen bei der Restrukturierung, Privatisierung und dem Abbau bestmöglich bewältigen", so Liebscher.

Die bisherigen Vorstände Wolfgang Edelmüller (Risiko, Vorsitzendenstellvertreter), Johannes Proksch (Finanzen) und Rainer Sichert (Organisation/IT) bleiben in ihren Funktionen tätig, teilte die Bank mit.

Picker sei ein "ausgewiesener Banken- und Südosteuropa Kenner", so die Hypo International AG. Der gebürtige Salzburger startet seine Bankerkarriere 1989 bei der UniCredit Bank Austria in Wien und war die vergangenen 17 Jahre in den Vorständen verschiedener Banken, auch in Osteuropa (Polen, Russland). Vorstandchef war Picker von 2004 bis 2007 bei der UniCredit Bank in Serbien, dann ging es nach Kasachstan.

Nach der CEO-Tätigkeit bei der ATF Bank kam der 51 Jahre alte gebürtige Salzburger, der russisch, polnisch und serbokroatisch spricht, zur Hypo Alpe Adria. Von Februar 2011 bis März 2012 leitete der verheiratete Vater dreier Kinder die Hypo-Slowenientochter, danach die Bosnientochter. "Schon in diesen Funktionen sammelte Picker fundierte Erfahrung im Krisenmanagement sowie bei der Restrukturierung und Abwicklung von Banken", schreibt die Hypo Alpe Adria.

Der frühere Vorstandschef der notverstaatlichten Bank, Gottwald Kranebitter, war bereits am 15. August zurückgetreten. Die Hypo wurde seither interimistisch vom Stellvertreter des Vorstandsvorsitzenden, Edelmüller, geführt. Offiziell ausgeschrieben war der Posten des Vorstandschefs am 21. September worden. Die Führungsetage der Problembank ist mit Jahresbeginn nach langer CEO-Suche seit Mitte August endlich wieder vierköpfig.
 


 

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