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Teuerungs-Schock: Inflation steigt auf 6,8 Prozent

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Die Verbraucherpreise in Österreich explodieren weiter. Im März kletterte die Inflationsrate laut Schnellschätzung der Statistik Austria mit 6,8 Prozent auf den höchsten Wert seit November 1981.

Im Februar hatte die Teuerung noch bei 5,9 Prozent gelegen. Haupt-Inflationstreiber bleiben die Energiepreise. Gegenüber dem Vormonat Februar erhöhte sich der Verbraucherpreisindex (VPI) voraussichtlich um 2,0 Prozent.  

Teuerungs-Schock: Inflation steigt auf 6,8 Prozent
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Inflations-Treiber Energie

 "Neuerliche Anstiege bei Treibstoff- und Energiepreisen heizten die Inflation weiter an", erklärte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas. Mit 6,8 Prozent ist die Teuerung hierzulande jetzt so hoch wie seit gut 40 Jahren nicht. Detaillierte Ergebnisse für März werden am 21. April bekanntgegeben.

Die für Eurozonen-Vergleiche ermittelte harmonisierte Inflationsrate (HVPI) für Österreich lag im März 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat bei 6,7 Prozent, geht aus den Berechnungen der Statistik Austria zur Schnellschätzung hervor. Gegenüber dem Vormonat Februar betrug die Teuerung laut dieser ersten Erhebung zufolge 2,3 Prozent.

Inflation in Eurozone auf Rekord: 7,5 Prozent

Für die Eurozone wurde vom EU-Statistikamt Eurostat für März eine Inflation von voraussichtlich 7,5 Prozent ermittelt; noch nie seit Einführung der Gemeinschaftswährung im Jahr 1999 war die Teuerung im Euroraum so hoch gewesen.  Analysten wurden von der Stärke des Preissprungs überrascht. Sie hatten im Schnitt nur einen Anstieg der Inflationsrate von 5,9 Prozent im Februar auf 6,7 Prozent erwartet.

Getrieben wurde die Teuerung auch in der gesamten Eurozone einmal mehr durch einen extrem starken Anstieg der Preise für Energie, die im Zuge des Ukraine-Kriegs noch weiter anzogen. Sie legten auf Jahressicht um 44,7 Prozent zu, nachdem es im Februar bereits 32,0 Prozent waren. Unverarbeitete Lebensmittel verteuerten sich um 7,8 Prozent.  Lebens- und Genussmittel waren im März 5,0 Prozent teurer als vor einem Jahr.

Preise werden weiter steigen

Die Europäische Zentralbank (EZB) stellt sich auf kurze Sicht auf noch weiter steigende Verbraucherpreise im Euroraum ein. EZB-Vizechef Luis de Guindos rechnet erst in einigen Monaten mit dem Höhepunkt der Inflationswelle. In der zweiten Jahreshälfte soll sie sich dann abflachen.

Zinserhöhung im September?

Das mittelfristige Inflationsziel EZB von zwei Prozent wird damit bereits um mehr als das Dreifache überschritten. An den Märkten wird mittlerweile fest mit mindestens einer Leitzinserhöhung in diesem Jahr gerechnet. Mit höheren Leitzinsen kann eine steigende Inflation in der Eurozone bekämpft und Preisstabilität gewährleistet werden. Einige Währungshüter drängen darauf, dass die Wende zügig eingeleitet wird. Der österreichische Notenbankchef Robert Holzmann brachte bereits den September als Termin für eine Zinswende ins Gespräch.
 
 
 

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