Immer mehr Frächter gehen Pleite - Rekord im Juni

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Die Wirtschaftskrise setzt den ohnehin mit einer geringen Kapitaldecke ausgestatteten Frächtern erheblich zu. Im Juni gab es einen Insolvenzrekord mit 49 betroffenen Transporteuren innerhalb des ersten Halbjahres. Insgesamt sind in den ersten sechs Monaten 218 Lkw-Betreiber in die Insolvenz geschlittert.

Zum Vergleich: Im Gesamtjahr 2008 waren es 415, im Jahr zuvor 384. Ein richtig schwarzes Jahr war 2005, als 520 Frächter aufgeben mussten. Dies war die verspätete Folge der EU-Osterweiterung und der Einführung der Lkw-Maut im Jahr 2004. Ersteres brachte jede Menge Konkurrenz für die heimischen Transporteure, zweiteres erforderte erhebliche Vorinvestitionen, so Rudolf Bauer, Obmann des Fachverbandes der Güterbeförderer.

Die Gründe für die heurige Pleitewelle sieht er in dem geringeren Transportaufkommen aufgrund der Wirtschaftskrise und der zaghaften Kreditvergabe durch die Banken. Außerdem würden die Frächter viel Geld in umweltfreundlichere Fahrzeuge investieren, Förderungen vom Staat dafür würden aber ausbleiben.

Asfinag erwartet heuer um 157 Mio. Euro geringere Lkw-Mauteinnahmen

Der geringere Lkw-Verkehr belastet auch die heimischen Steuerzahler, schließlich führt die Krise zu geringeren Einnahmen der ohnehin schwer verschuldeten staatlichen Autobahnholding Asfinag. Sie rechnet alleine heuer mit 157 Mio. Euro weniger Mauterlösen. Im ersten Halbjahr ist die Fahrleistung der Lkw auf Österreichs Autobahnen um 17 Prozent zurück gegangen. Heuer wird sich der Schuldenstand der Asfinag von 10,8 Mio. Euro auf 11,4 Mrd. Euro erhöhen.

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