Indische Stahl-Familie rettet Escada vor Pleite

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Der insolvente Luxusmode-Hersteller wird nach Indien verkauft. Megha Mittal, die Schwiegertochter des einflussreichen indischen Stahlunternehmers Lakshmi Mittal, übernimmt den Münchner Konzern. Ein Kaufvertrag wurde unterzeichnet worden. Die 33-jährige Mittal, Mutter von zwei Kindern war früher für die US-Investmentbank Goldman Sachs tätig.

Mittal wird mit dem bisherigen Management um Bruno Sälzer zusammenarbeiten. Der Ex-Chef von Hugo Boss war geholt worden, um Escada zu retten, was aber nicht gelang.

Escada musste, weil Veränderungen in der Branche ihre Zeit brauchen und das Geld in der Wirtschaftskrise ausging, im Sommer Insolvenz beantragen. Die Kollektionen galten seit langem als altbacken und kamen nicht mehr bei den Kunden an - hohe Verluste waren die Folge.

Sälzer will Escada im breiteren Luxusmarkt und nicht mehr nur im allerteuersten Segment positionieren. Er hat das Design verändern lassen und versucht, mit anderen Stoffen sowie Farben zu punkten. Außerdem automatisiert er die Herstellung nach dem Vorbild von Hugo Boss. Diese Strategie solle fortgesetzt werden.

Escada-Insolvenzverwalter Christian Gerloff sprach von einem attraktiven und sicheren Verhandlungsergebnis für die Gläubiger. Den Preis wollte er aber nicht nennen. Der Gläubigerausschuss habe der Transaktion zugestimmt. An die Familie Mittal gehen nun alle wesentlichen Teile des operativen Geschäftsbetriebs samt der Mitarbeiter. Hinzu kommen die weltweiten Markenrechte, die Produktionsstätten und die Vertriebsstruktur.

Escada hat noch gut 2200 Mitarbeiter. Seine größten Erfolge feierte das Unternehmen Ende der 1980er, Anfang der 1990er Jahre unter seiner preisgekrönten Chefdesignerin und Mitgründerin Margaretha Ley.

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