Infineon darf neue Aktien ausgeben

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Der Chip-Hersteller Infineon hat freie Bahn für seine geplante Kapitalerhöhung. Wie das im TecDAX notierte Unternehmen in München mitteilte, genehmigte die Finanzaufsicht BaFin den Plan, bis zu 337 Mio. Aktien zu einem Preis von 2,15 Euro pro Stück auszugeben. Das Unternehmen will so bis zu 725 Mio. Euro einsammeln und sich zunächst vor allem von kurzfristig fälligen Schulden in Höhe von knapp 700 Mio. Euro befreien.

Auch operativ meldete Infineon Fortschritte. Im dritten Geschäftsquartal stieg der Umsatz um 13 Prozent, operativ schaffte der Konzern wie angekündigt knapp den Sprung in die schwarzen Zahlen. An der Börse machte die Infineon-Aktie einen weiteren Schritt nach vorne und stieg um mehr als fünf Prozent auf 3,29 Euro. Im März war das Papier zeitweise auf 39 Cent gesunken. Das Unternehmen wurde daraufhin aus dem DAX verbannt.

Die Bezugsfrist für die neuen Aktien läuft vom 20. Juli bis zum 3. August 2009. Zunächst können nun die Altaktionäre von Infineon zugreifen und sich mit neuen Aktien eindecken. Sie sollen für neun alte Aktien vier neue Papiere zeichnen können. Für den Fall, dass das Interesse der Altaktionäre nicht groß genug ist, spränge eine Tochtergesellschaft des Finanzinvestors Apollo Global ein und würde maximal 326 Mio. neue Aktien übernehmen.

In diesem Fall käme Apollo auf einen Anteil von 30 Prozent minus einer Aktie an Infineon. Eine Abnahmepflicht für Apollo besteht allerdings nur, wenn der Finanzinvestor über die Kapitalerhöhung auf jeden Fall auf einen Anteil an Infineon von mindestens 15 Prozent kommt. Sollte es weniger sein, kann er das Engagement bei Infineon auch ganz bleiben lassen.

Gleichzeitig gab Infineon erste Eckdaten für das dritte Geschäftsquartal bekannt. So lag der Umsatz zwischen April und Ende Juni bei rund 845 Mio. Euro nach 747 Mio. Euro im Vorquartal. Das operative Ergebnis der einzelnen Segmente addierte sich auf acht Mio. Euro. Noch im Vorquartal hatte Infineon auf dieser Basis ein Minus von 110 Mio. Euro verbucht. Allerdings klammert das Unternehmen hier Restrukturierungskosten aus. Österreichweit sind an den Standorten Villach, Klagenfurt, Graz, Linz und Wien rund 2.900 Mitarbeiter für Infineon beschäftigt.

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