International

EU verbietet Benziner und Diesel ab 2035

Teilen

Das EU-Parlament hat für ein Verbot des Verkaufs von Neuwagen mit Verbrennungsmotor ab 2035 gestimmt. In Österreich will Klimaministerin Gewessler den Ausstieg schon 2030.

Eine Mehrheit der EU-Abgeordneten stimmte am Mittwoch in Straßburg dafür, dass ab Mitte des nächsten Jahrzehnts nur noch Neuwagen zugelassen werden dürfen, die keine Treibhausgase ausstoßen. Das bedeutet das Aus für Benziner, Diesel und Fahrzeuge mit Hybridantrieb.

Kleinstwagen bis SUV

Von dem Verbot betroffen sind kleine Pkw und SUVs gleichermaßen. Auch für abgas-schleudernde Transporter mit bis zu 3,5 Tonnen Gesamtgewicht gibt es dann keine Neuzulassung mehr.

Bereits zugelassene Autos dürfen aber weiter fahren.

Die Abgeordneten sprachen sich auch dafür aus, dass keine klimafreundlichen synthetischen Kraftstoffe angerechnet werden können. Mit diesen könnte ein klassischer Verbrenner klimaneutral betrieben werden. Kritiker befürchten jedoch, dass es davon schon zu wenig für Luft- und Schifffahrt gibt, die weniger leicht als Autos oder Transporter elektrisch betrieben werden können.

EU-Klimapaket "Fit for 55"

Der Gesetzesentwurf ist Teil des EU-Klimapakets "Fit for 55", das darauf abzielt, klimaschädliche Emissionen bis 2030 um 55 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 zu senken und bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen.

Bevor das Gesetz in Kraft treten kann, muss das Parlament noch mit den EU-Mitgliedsstaaten darüber verhandeln.

Die Klimakrise könne aber nur bewältigt werden, wenn schon vor dem Jahr 2035 keine Neuwagen mehr auf den Markt kommen, die Diesel oder Benzin verbrennen, heißt es seitens des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ). "Denn Pkw sind rund 15 Jahre im Einsatz, der Ausstieg ab dem Jahr 2035 bedeutet, dass auch noch in den 40er Jahren Diesel und Benzin in Automotoren verbrannt werden und damit CO2 und gesundheitsschädliche Abgase ausstoßen", sagt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer .

Autohersteller planen früheren Ausstieg

Die EU hinkt mit ihrem Beschluss sogar zahlreichen Autoherstellern hinterher. So haben sich beispielsweise Fiat, Ford, Jaguar, Opel und Volvo den Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor bereits vor dem bzw. bis zum Jahr 2030 zum Ziel gesetzt.  

In Österreich schon ab 2030

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) sieht in der Entscheidung des EU-Parlaments einen wichtigen Schritt in Richtung Planungssicherheit für den Umstieg auf emissionsfreie Autos. "Die Zukunft des Autos steht unter Strom", so Gewessler Mittwochabend in einer Aussendung. Österreich stehe bei der Neuzulassung von E-Autos gut da. "Deshalb haben wir uns vorgenommen, dass in Österreich schon 2030 alle neu zugelassenen Autos emissionsfrei unterwegs sind." 

Laut ÖAMTC-Angaben sind in Österreich derzeit 5,1 Millionen Pkw zugelassen, davon knapp 86.000 Elektroautos. 

  

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.