Die Preise für Hotels und Restaurants haben sich in der Türkei im September im Vergleich zum Vorjahr sogar fast verdoppelt.
In der Türkei hat die Teuerung erneut Fahrt aufgenommen. Im Jahresvergleich stiegen die Verbraucherpreise im September um 61,5 Prozent, wie das Statistikamt in Ankara am Dienstag mitteilte. Im August hatte die Inflationsrate 58,9 Prozent betragen und im Juli 47,8 Prozent. Im Monatsvergleich stiegen die Verbraucherpreise im September um 4,75 Prozent.
Den stärksten Preisanstieg verzeichneten die Statistiker im September im Bereich Hotels und Restaurants. Hier haben sich die Preise mit einem Anstieg im Jahresvergleich um rund 92 Prozent nahezu verdoppelt.
Im vergangenen Jahr war die Inflationsrate in der Türkei zeitweise bis auf gut 85 Prozent gestiegen. Zwischenzeitlich schwächte sich die Inflation ab, hat dann seit Juni aber wieder kräftig an Fahrt aufgenommen.
Währung stürzt auf Rekordtief
Nach der Veröffentlichung der Inflationsdaten fiel der Kurs der türkischen Lira auf ein Rekordtief zum US-Dollar. Am Dienstagvormittag kostete ein US-Dollar zeitweise 27,60 Lira und damit so viel wie noch nie.
Die schwache Landeswährung Lira, die Einfuhren in die Türkei verteuert, ist ein entscheidender Grund für die hohe Inflation. Obwohl die türkische Notenbank zuletzt mit starken Zinserhöhungen gegen die sehr hohe Inflation ankämpft, bleibt die Lira unter Druck.
Fachleute erklären die Währungsschwäche mit der Unsicherheit über die zukünftige Geldpolitik. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan gilt als Gegner hoher Zinsen, die nach Meinung von Experten aber notwendig sind, um die Lira zu stützen und die Teuerung einzudämmen.