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Philips kappte nach Einbußen Umsatzziel

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Einbußen im Quartal infolge der Lockdowns in China haben den niederländischen Medizintechnikkonzern Philips für das Gesamtjahr pessimistischer gestimmt.

 Konzernchef Frans van Houten nahm am Montag sein Umsatzziel zurück und erklärte, gestörte Lieferketten und Inflationsdruck hätten zwar eine Rolle gespielt. Doch Hauptursache für die schwache Entwicklung seien die Covid-19-Lockdowns in China gewesen.

In der Volksrepublik seien die vergleichbaren Umsätze und Auftragseingänge um fast 30 Prozent zurückgegangen. "Die Produktion in mehreren unserer Fabriken sowie denen unserer Lieferanten in China wurde für zwei Monate gestoppt, was die Herausforderungen in Bezug auf die globale Lieferkette und die Kosten verschärfte", so van Houten. Angesichts dessen reduzierte er seine Umsatzprognose für 2022 und erwartet nun noch ein Plus von ein bis drei Prozent statt drei bis fünf Prozent.

Im zweiten Quartal sank der Umsatz um 7 Prozent auf 4,17 Mrd. Euro und das operative Ergebnis (EBITDA) brach auf 216 (Vorjahr: 532) Mio. Euro ein, wie Philips weiter mitteilte. Analysten hatten einen Umsatz von 4,23 Mrd. Euro erwartet und ein EBITDA von 324 Mio. Euro.

An der Börse sorgten die Nachrichten für einen Kursrutsch um mehr als zehn Prozent. "Das Quartal lag deutlich unter den Erwartungen und Philips hat sowohl die Jahres- als auch die mittelfristigen Prognosen gesenkt", kommentierten Analysten von Jefferies.

2021 musste Philips 5,5 Millionen Beatmungsgeräte wegen eines Defekts zurückrufen. Der Konzern erklärte dazu, mit der US-Sicherheitsbehörde FBI über die Bedingungen einer Einigung zu verhandeln. Philips hat für den Rückruf 900 Millionen Euro bereits zurückgestellt. Mögliche Kosten aus Sammelklagen sind damit nicht abgedeckt. Mehr als 100 Sammelklagen wurden bereits eingereicht.

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