Italien hat bei seinen Staatsschulden einen neuen Rekordstand erreicht: Im November 2013 kletterte der Schuldenberg auf 2.104 Mrd. Euro, teilte die italienische Notenbank am Dienstag mit. Das sind 18,7 Mrd. Euro mehr als im Monat davor. Im März 2012 hatte Italiens Verschuldung erstmals die Schwelle von zwei Billionen Euro überschritten. Mit Privatisierungen soll nun der Steuerdruck gesenkt werden.
In den ersten elf Monaten 2013 sind 339,1 Mrd. Euro als Steuergelder in die Staatskassen geflossen. Im Vergleichszeitraum 2012 waren es noch 340,7 Mrd. Euro gewesen, teilte die Notenbank mit.
Durch Privatisierungen staatlicher Unternehmen will das Kabinett um Premier Enrico Letta bis zu 14 Mrd. Euro eintreiben. Die Staatsschulden werden laut Expertenprognosen bis Ende 2014 ein Rekordhoch von 134 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) ausmachen. Italien zahlt jährlich 90 Mrd. Euro Zinsen wegen seines Schuldenbergs.
Im Bemühen um einen Abbau des Schuldenberges will die Regierung Anteile an acht Unternehmen veräußern. Allein der Verkauf eines Drei-Prozent-Anteils am Energieriesen Eni solle rund zwei Mrd. Euro in die Staatskassen spülen. Zugleich will das Kabinett dafür sorgen, dass die Schulden, die die öffentliche Verwaltung bei Privatunternehmen für die Lieferung von Waren und Dienstleistungen in den letzten Jahren angesammelt hat, rascher zurückgezahlt werden. Seit dem 29. November seien über 16 Milliarden Euro Schulden beglichen worden.