Die japanische Regierung sieht das Ende des jahrelangen Preisverfalls in greifbare Nähe rücken. "Die jüngsten Preisentwicklungen deuten auf ein Auslaufen der Deflation hin", schrieb sie in ihrem Monatsbericht.
Seit November 2009 beklagt die Regierung darin, dass die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt in einer Deflation steckt. Die Verbraucherpreise waren im Juni aber erstmals seit mehr als einem Jahr wieder gestiegen.
Allerdings stecken dahinter vor allem höhere Strompreise und nicht eine kräftigere Binnennachfrage, die auf eine dauerhafte Konjunkturbelebung hindeuten würde. Es sei erst die Hälfte der Strecke geschafft, warnte Wirtschaftsminister Akira Amari vor zu großer Euphorie.
Japans Bruttoinlandsprodukt war im zweiten Quartal um 0,6 Prozent gewachsen und damit langsamer als zu Jahresbeginn. Die Konjunktur "bewegt sich in Richtung eines stetigen Aufschwungs", erklärte die Regierung. Auch die Lage am Arbeitsmarkt verbessere sich. Dabei profitiert die Wirtschaft von der ultralockeren Geldpolitik der Notenbank, die von der Regierung forciert wurde.
Die daraus resultierende Abwertung des Yen verbilligt japanische Produkte im Ausland und verschafft den Unternehmen damit einen Wettbewerbsvorteil. Der Commerzbank zufolge sind auch deshalb die Gewinne der börsennotierten Unternehmen in Japan im zweiten Quartal um 40 Prozent gestiegen. Das lässt auf höhere Investitionen hoffen, die den Aufschwung auf breitere Füße stellen würden.