Jeder 5. arbeitet bei einem Auslands-Konzern

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Auslands-Konzerne in Österreich machen zwar nur 3 % der Unternehmen aus, zählen aber ein Fünftel der Beschäftigten.

2007 waren in Österreich knapp 8.800 Betriebe mit 500.000 Mitarbeitern unter ausländischer Kontrolle tätig. Diese Firmen erwirtschafteten laut Statistik Austria rund ein Drittel der erfassten Umsatzerlöse und sowie ein Viertel der gesamten Bruttowertschöpfung.

Diese hohen Anteile sind einerseits ein Effekt der überdurchschnittlichen Größe dieser Unternehmen - im Schnitt haben sie 57 Beschäftigte, während es bei heimischen Konzernen insgesamt nur neun sind.

Andererseits weisen die auslandskontrollierten Unternehmen auch eine spezifische Wirtschaftsstruktur auf: Die Anteile des ausländisch dominierten Bereichs an der Gesamtbeschäftigung der jeweiligen Sektoren reichen von nur 1 % in der Energie- und Wasserversorgung bis zu 28 % in der Sachgütererzeugung. In Teilbereichen tragen sie bis zu zwei Drittel zur Branchenbeschäftigung bei (Fahrzeugbau: 60 %, Chemikalien-Herstellung: 65 %).

Die Unternehmenszentralen dieser Betriebe sitzen in erster Linie in Deutschland (in 42 % der Fälle), der Schweiz (13 %), den Niederlanden, Italien und den USA (jeweils 6 %), dem Vereinigten Königreich (4 %) und Frankreich (3 %).

AUSLANDSKONTROLLIERTE UNTERNEHMEN IN ÖSTERREICH (Stand: 31.12.2007):

Headtquarter

Anzahl

Beschäftigte

Umsatz in Mio. €

Deutschland

3.650

241.522

72.196

Niederlande

512

25.862

11.292

Italien

496

23.343

15.953

UK

333

15.710

8.910

Frankreich

243

14.004

5.531

Luxemburg

136

13.434

3.537

Schweden

119

12.908

4.040

Spanien

89

8.742

1.997

Finnland

43

5.559

2.616

Dänemark

76

4.547

921

Belgien

70

2.134

1.185

EU-27 INSGESAMT

6.254

372.446

133.620

Schweiz

1.096

49.527

16.189

USA

489

44.528

19.782

Kanada

43

11.123

4.738

Japan

61

4.190

3.441

Arabische Emirate

15

1.659

4.008

Südafrika

9

1.464

831

Norwegen

25

1.396

708

Liechtenstein

327

3.983

2.445

Singapur

17

1.378

375

Österreichische Unternehmen auch im Ausland erfolgreich

Aber auch die heimischen Unernehmen sind im Ausland erfolgreich: 2007 erwirtschafteten sie Umsätze im Wert von 178 Mrd. Euro (was einem knappen Drittel des heimischen Umsatzes entsprach). Sie waren dabei ebenfalls hauptsächlich in den EU-Ländern vertreten, wobei hier allerdings die "neuen Mitgliedsländer" eine weit wichtigere Rolle spielen, nämlich:

- Ungarn, Rumänien und die Tschechische Republik, in denen jeweils rund 11 % der "Auslandsbeschäftigten" tätig sind (entspricht jeweils etwas mehr als 80.000 Jobs),

- Deutschland mit 9 % der Beschäftigten,

- Polen mit 6 %,

- und die Slowakei mit 5 % der Beschäftigten in Tochtergesellschaften österreichischer Unternehmen im Ausland.

Außerhalb der EU sind österreichische Unternehmen mit Mehrheitsbeteiligungen ebenfalls vor allem im Osten engagiert, und zwar in der Ukraine mit 5% aller Auslandsbeschäftigten, Russland und Kroatien mit jeweils 4 %, sowie mit 3 % in den USA.

Nach Wirtschaftsbranchen gesehen sind österreichische Unternehmen im Ausland vor allem im Kreditwesen (18 %, ebenfalls gemessen an der Beschäftigung), im Einzelhandel (ohne Kfz-Handel und Tankstellen; 10 %) und im Großhandel (wiederum ohne Kfz; 7 % der Auslandsbeschäftigten) aktiv. Der umfassende Bereich der Sachgütererzeugung bringt es auf insgesamt 44 % der Beschäftigten aller österreichischen Tochterunternehmen im Ausland.

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