Geldmangel

Jeder neunte Student friert im Winter

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Studie zeigt triste Wohnsituation vieler Studenten.

Elf Prozent der Studenten können ihre Wohnung nicht angemessen warm halten. Das ist eines der Ergebnisse einer am Institut für Soziologie der Uni Wien erstellten Studie. Am stärksten von Wohnproblemen betroffen sind Studenten, die in Wohngemeinschaften oder Wohnheimen leben.

Für die in Zusammenarbeit mit der Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) im Jänner 2013 durchgeführte Erhebung wurden Online-Fragebögen von rund 5.000 Uni-Studenten ausgewertet. Daten zur finanziellen Lage wurden bereits im Sommer vorgestellt, bei einer Pressekonferenz am Dienstag stand die Wohnsituation im Mittelpunkt.

Wohnkosten im Schnitt 311 Euro
Demnach leben 43 Prozent der Studenten in eigenen Haushalten, 29 Prozent in Wohngemeinschaften (WG), 18 Prozent bei Eltern bzw. Verwandten und zehn Prozent in Wohnheimen. Die durchschnittliche Wohnfläche pro Person beträgt 33 Quadratmeter, die durchschnittlichen Wohnkosten 311 Euro pro Monat.

Die Preise in Studentenheimen seien zuletzt stark angestiegen seien, so ÖH-Sozialreferentin Susanne Reither. Am günstigsten komme man derzeit mit monatlich 180 Euro für das Doppelzimmer weg, im neuen Wohnheim der Wirtschaftsuniversität (WU) zahle man dagegen 550 Euro für das Einzelzimmer. Im Schnitt seien für ein neun bis zwölf Quadratmeter großes Einzelzimmer je nach Studienort 280 bis 340 Euro zu bezahlen. Da die Regierung zuletzt Fördermittel für die Sanierung und den Neubau von Heimen gestrichen habe, sei mit einer weiteren Verschlechterung der Situation zu rechnen.
"Mehr Kohle"

Der stellvertretende ÖH-Vorsitzende Bernhard Lahner (Fraktion Engagierter Studierender, FEST) forderte "mehr Kohle" für die Studenten. Nötig seien eine Reform des Beihilfensystems durch eine Erhöhung der Studienbeihilfe und mehr Toleranzsemester, der Ausbau von Studentenheimen sowie eine Preisobergrenze für Zimmer in den Heimen.

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