Jungunternehmer scheitern oft in ersten 3 Jahren

Teilen

Der Euphorie über den Schritt in die Selbständigkeit folgt oft schon bald das Aus: Knapp ein Drittel der neu gegründeten Unternehmen erleiden bereits nach den ersten 3 Jahren eine Bruchlandung und rutschen in die Insolvenz.

"Im Eifer des Gefechts werden Planung und Kalkulation oft unterschätzt. Wenn spätestens im dritten Jahr die Voraus- und Nachzahlungen für Steuer und Sozialversicherung fällig werden, dann ist es mit der Gründereuphorie schnell vorbei", so Johannes Nejedlik, Vorstand des Kreditschutzverband (KSV) von 1870. Eine fundierte Beratung und ein gut durchdachter Businessplan seien deshalb das Um und Auf, um das Bestehen des Unternehmens über die ersten Jahre hinaus zu sichern.

Der wirtschaftliche Abschwung scheint viele potenzielle Jungunternehmer von einer Unternehmensgründung abzuhalten: Im Jahr 2008 wurden 29.536 Unternehmen gegründet und damit 768 weniger als noch 2007. Knapp 80 Prozent der Neugründungen im vergangenen Jahr waren Einzelunternehmen, der Rest fiel auf sogenannte protokollierte Unternehmen wie AG, GmbH, KEG usw. Auch im ersten Halbjahr 2009 ist die Zahl der Gründungen um 6 Prozent auf 15.231 zurückgegangen.

Doch obwohl es 2008 weniger Neugründungen gab als im Jahr davor, ist die Zahl der Insolvenzen mit 6.315 Fällen annähernd auf dem Niveau von 2007 geblieben, wo es lediglich 20 Pleiten weniger gab. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2009 verzeichnete der KSV insgesamt 3.471 Unternehmensinsolvenzen, um satte 10 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2008.

Aus der KSV-Studie über den Zeitraum 1999 bis 2008 geht hervor, dass die Unternehmensneugründungen bis 2005 - abgesehen von einer geringfügigen Schwankung im Jahr 2002 - kontinuierlich zugenommen haben. Die Zahl der Insolvenzen entwickelte sich von 1999 bis 2001 rückläufig, stieg dann aber bis zum Jahr 2005 auf den Höchstwert von 7.056 Fällen an.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.