Kampf gegen Euro-Spekulanten verschärft sich

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Aufsichtsbehörden und Politiker verschärfen den Kampf gegen Spekulationen auf einen Fall des Euro oder den Bankrott ganzer Staaten. Das US-Justizministerium leitete eine Untersuchung gegen mehrere Hedgefonds ein, die sich im Februar bei einer Dinnerparty über ein gemeinsames Vorgehen gegen die europäische Gemeinschaftswährung verständigt haben sollen, wie mehrere Personen aus der Branche sagten.

Kreisen zufolge hatte der kleine, weitgehend unbekannte Hedgefonds Monness, Crespi, Hardt & Co rund 18 Fondsmanager im vergangenen Monat zu einem Abendessen eingeladen, um sich - wie in der Branche üblich - über Handelsideen auszutauschen. Unter anderem sei dabei auch diskutiert worden, wie Hedgefonds von einem Fall des Euro profitieren könnten, sagten Teilnehmer des Treffens, das in einer Luxuswohnung im Manhattan stattgefunden hatte.

Ein Bericht des "Wall Street Journal" über das Stelldichein rief nun das US-Justizministerium auf den Plan: Die Behörde habe einige Dinner-Gäste in Briefen aufgefordert, sämtliche Emails und Aufzeichnungen, die sich mit dem Handel des Euro befassten, aufzubewahren, sagten mit dem Fall vertraute Personen. Es werde geprüft, ob es bei dem Treffen der Fondsmanager zu betrügerischen Absprachen gekommen sei.

Auch in Spanien steigt der Unmut über die Spekulanten. Die Iberer wollen auf EU-Ebene eine Art Generalstaatsanwaltschaft durchsetzen, die den Euro gegen die hochspekulativen Geschäfte schützt. Experten fürchten, dass Spanien, das unter einem Schuldenberg und einer massiven Arbeitslosigkeit ächzt, als nächstes ins Visier der Spekulanten geraten könnte. Der Euro hat seit November mehr als zehn Prozent an Wert verloren, nachdem sich die Nachrichtenlage über die Schuldenkrise in Griechenland und anderen Staaten wie Spanien und Italien verschlechtert hatte.

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