Kein russisches Tankflugzeug für die US-Luftwaffe

Teilen

Die Meldung vom russischen Tankflugzeug für die US-Luftwaffe entpuppt sich als Ente. Moskau verneint, bei der Ausschreibung für das "Jahrhundertgeschäft" der US Air Force mitmachen zu wollen. "Das ist vollkommener Unsinn", sagte der Chef des staatlich kontrollierten russischen Luftfahrt-Konsortiums United Aircraft Corporation (UAC), Alexej Fjodorow, zu Bloomberg.

"UAC wird nicht an der Ausschreibung für die Tankflugzeuge teilnehmen oder ein Gemeinschaftsunternehmen gründen", stellte Konsortiumschef Fjodorow fest. Moskau hat in der UAC die wichtigsten Flugzeugbauer des Landes zusammengeschlossen, darunter Iljuschin, Tupolew und Suchoi.

Berater von Kremlchef Medwedew und Regierungschef Putin sagten zu "Kommersant", beim Besuch von US-Außenministerin Clinton vergangene Woche in Moskau sei nicht über eine Beteiligung von UAC an der Ausschreibung gesprochen worden. Die amerikanische Seite äußerte sich gegenüber Bloomberg in die gleiche Richtung.

Das "Wall Street Journal" hatte am Samstag berichtet, dass das Konsortium mit einem "kleinen US-Rüstungsunternehmen" zusammenarbeiten wolle, um eine umgebaute Version des Passagierflugzeugs Iljuschin-96 ins Rennen um den Auftrag der Air Force zu schicken.

Neben einer namentlich nicht genannten Person führte die gewöhnlich gut unterrichtete US-Wirtschaftszeitung den Anwalt John Kirkland aus Los Angeles als Kronzeugen ins Feld. Dieser vertrete das Konsortium in den USA. Laut Kirkland sollten am Montag die Verträge für das Gemeinschaftsunternehmen unterschrieben werden.

Anwalt Kirkland zeigte sich überrascht von den Dementis. "Sie stehen in kompletten Gegensatz zu allem, was meinen Klienten und mir von jedermann in der Russischen Föderation gesagt worden ist." Kirkland veröffentlichte interne Schriftwechsel, die seinen Kontakt mit hochrangigen UAC-Managern belegen sollten.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.