Radikaler Umbruch

Krise bringt Puma ins Taumeln

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Der Überschuss des Konzerns ist im 3. Quartal um 85 Prozent eingebrochen.

Die schwache Geschäftslage in Europa zwingt Puma zu einem noch radikaleren Konzernumbau. Sonderkosten dafür in Höhe von 80 Mio. Euro verhagelten dem Sportartikel-Hersteller das dritte Quartal. Der Überschuss brach um 85 Prozent auf 12,2 Mio. Euro ein, wie das Unternehmen aus Herzogenaurach am Mittwoch mitteilte. Der Umsatz kletterte zwar um 6 Prozent auf 892,2 Mio. Euro.

Währungsbereinigt stagnierten die Erlöse allerdings. Die Bilanz lag klar unter den Markterwartungen: Analysten hatten mit einem Nettogewinn von 36,4 Mio. Euro und Umsätzen von 906 Mio. Euro gerechnet.

Kostensenkungen
Puma will nun mit zusätzlichen Kostensenkungen gegensteuern. Zur Höhe wurden zunächst keine Angaben gemacht. Die Marke mit der springenden Raubkatze will 80 unrentable Geschäfte schließen. Allerdings würden in Wachstumsmärkten neue Stores eröffnet, hieß es. Bis Ende 2013 will Puma in Eigenregie noch rund 540 Shops betreiben, aktuell sind es 590. Unprofitable Werbeverträge sollen zudem gekündigt werden. Die Produktpalette soll um satte 30 Prozent reduziert werden, vor allem lokale Kollektionen sollen wegfallen. Puma verändert auch die Strukturen in Europa und reduziert dabei beispielsweise die Anzahl der Lager.

Der Branchendritte nach Nike und Adidas bekräftigte, seinen Umsatz im Gesamtjahr 2012 um einen mittleren einstelligen Prozentsatz steigern zu wollen. Der Konzerngewinn dürfte aufgrund von Sonderlasten für den Konzernumbau aber nach Firmenangaben deutlich unter dem Wert von 2011 liegen, als es 230 Mio. Euro waren.

Beim Umsatz profitieren die Franken aber schon jetzt maßgeblich von Währungseffekten, echte Erfolge gibt es angesichts der schwierigen Wirtschaftslage in vielen Ländern kaum noch. So fielen die Europa-Erlöse währungsbereinigt um fast fünf Prozent, in Asien um mehr als ein Prozent. Nur in Amerika wächst Puma rasant. Produktseitig sind die Umsätze mit Schuhen, wenn man Währungsschwankungen herausrechnet, rückläufig. Schwach fiel auch die wichtige Rohertragsmarge aus, die im abgelaufenen Quartal um fast zwei Punkte auf 48,2 Prozent sank. Hauptgrund: Viele Schuhe wurden mit Rabatten auf den Markt geworfen.

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