Der Kronzeuge der US-Steuerbehörde bei der Verfolgung von US-Kunden der Schweizer Bank UBS muss ins Gefängnis. Der ehemalige UBS-Kundenberater Bradley Birkenfeld wurde am Freitag in Ford Lauderdale wegen Beihilfe zur Steuerflucht zu 40 Monaten Haft verurteilt. Sein Geständnis hatte den Steuerstreit zwischen der Schweiz und den USA ins Rollen gebracht.
Birkenfeld hatte reichen amerikanischen Kunden geholfen, Steuerbetrug zu begehen. Das nun ausgefasste Strafausmaß ist um zehn Monate mehr als selbst die US-Steuerbehörde IRS verlangte, der Birkenfeld zahlreiche Informationen über die unsauberen Geschäfte der UBS zuspielte. In einem Schreiben an das Gericht hatte der IRS die Dienste Birkenfelds anerkannt und den Richter um eine milde Strafe höchstens 30 Monate Haft gebeten.
Birkenfeld und seine Anwälte hatten argumentierten, fünf Jahre auf Bewährung reichten als Strafe, weil Birkenfeld Informationen für die Behörden weit schwerer wiegten als seine Verfehlungen. Laut dem Anwalt Birkenfelds, Robert Stickney, haben die Parteien 10 Tage Zeit, gegen das Urteil Berufung einzulegen.
Birkenfeld arbeitete von 2001 bis 2006 in Genf für die UBS. Die Staatsanwaltschaft warf ihm vor, gemeinsam mit einem Liechtensteiner einen im Immobiliengeschäft tätigen amerikanischen Milliardär beim Steuerbetrug beraten zu haben. Der Milliardär soll 200 Millionen Dollar außer Landes gebracht haben, um so 7,2 Millionen Dollar Steuern zu sparen.