Der deutsche Chemiekonzern Lanxess muss sich wegen der anhaltenden Autokrise in Europa von seinen Zielen verabschieden. Nach einem Gewinneinbruch im zweiten Quartal kippte Konzernchef Axel Heitmann die Ergebnisprognose für das kommende Jahr.
Im zweiten Quartal brach der bereinigte operative Gewinn binnen Jahresfrist um 45 Prozent auf 198 Mio. Euro ein. Der Umsatz ging um 12 Prozent auf 2,1 Mrd. Euro zurück. Unter dem Strich schmolz der Überschuss auf 9 Mio. Euro zusammen - ein Rückgang um 95 Prozent. Insbesondere die schwache Nachfrage aus der Automobil- und Reifenindustrie belastete das Geschäft von Lanxess. Eine Erholung der Geschäftslage noch in diesem Jahr er noch nicht. Daher will Heitmann ein neues Sparpaket auflegen, um die Ertragskraft zu sichern.
Das Ziel eines um Sondereinflüsse bereinigten operativen Gewinns (Ebitda) von 1,4 Mrd. Euro im Jahr 2014 sei aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen jedenfalls nicht mehr erreichbar. Stattdessen stellte Heitmann lediglich einen bereinigten operativen Gewinn von 700 bis 800 Mio. Euro in Aussicht. Die mittelfristige Ergebnisprognose von 1,8 Mrd. Euro im Jahr 2018 hielt Heitmann zwar aufrecht - Lanxess muss sich nun aber deutlich mehr strecken, um das Ergebnis zu schaffen.
Die trüben Aussichten ließen die Lanxess-Aktie an der Börse in den Keller rauschen. Zeitweise brachen die Titel um 7,9 Prozent auf 42,80 Euro ein und waren damit das Schlusslicht im Leitindex Dax.