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Feuerbrand: Gute Ergebnisse mit "Antinfek"

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Das Desinfektionsmittel "Antinfek fb" hat im Kampf gegen die Pflanzenkrankheit Feuerbrand bei den Feldversuchen im Rahmen des Interreg IV-Projekts "Gemeinsam gegen Feuerbrand" gute Ergebnisse erzielt. Der Wirkungsgrad des Mittels sei vergleichbar mit jenem des umstrittenen Antibiotikums Streptomycin und "stimmt uns hoffnungsfroh", so Ulrich Höfert von der Vorarlberger Landwirtschaftskammer. Laut Vorarlbergs Agrar-Landesrat Erich Schwärzler (V) kam heuer in Vorarlberg kein einziges Mal Streptomycin zum Einsatz.

"Antinfek" stammt aus den USA und wird dort für die Trinkwasserdesinfektion eingesetzt. Der Wirkungsgrad in den heurigen Versuchen habe bei über 80 Prozent gelegen, auch im vergangenen Jahr seien gute Ergebnisse damit erreicht worden, so Höfert. Das Mittel habe im Gegensatz zu anderen auch den Pflanzen nicht geschadet. "Antinfek" sei aber nicht als Pflanzenschutzmittel zugelassen, ein Zulassungsverfahren müsste durch den Hersteller erst eingeleitet werden.

Im Zuge dessen käme es dann auch zu einer umfangreichen Untersuchung zu Umweltauswirkungen und möglichen Rückständen. Es gebe jedoch Hinweise, dass "Antinfek" unproblematisch sein dürfte, verwies Höfert auf US-Untersuchungen. Man müsse aber abwarten und das Mittel erst noch weitere Jahre testen, so Höfert.

Einen Wirkungsgrad von über 60 Prozent erreichte bei den Feldversuchen auch die Ausbringung von Kalziumformiat, dieses verursachte bei einigen Birnensorten jedoch Blattwerkschäden und war daher nur "mittelprächtig", so Höfert. In Laborversuchen habe auch ein von einem Vorarlberger Imker vorgeschlagenes Mittel mit desinfizierender Wirkung Effekte gezeigt, man werde dieses in den kommenden Jahren ebenfalls erproben. "Ziemlich abgehakt" ist dagegen das Hefepräparat "Blossom Protect fb". Es habe nur bei geringem Befallsdruck Wirkung gezeigt, zudem wiesen die Früchte verkaufshinderliche Rostflecken auf.

Erstmals ist heuer in Vorarlberg eine fünfteilige Feuerbrand-Gefahrenskala während der Blütezeit der Obstbäume eingesetzt worden. Je nach Wetterlage wurden Maßnahmen empfohlen. Erst bei Stufe 5 könnte Streptomycin ausgebracht werden. Heuer war das kein einziges Mal nötig. "Letztlich hat das Zusammenwirken zwischen den Alternativen des Interreg IV-Projekts und günstiger Witterung dazu geführt, dass heuer kein Strepomycin eingesetzt werden musste", so Landesrat Schwärzler, der sich bei einer Begehung der Versuchsreihen in Höchst (Bezirk Bregenz) über den Stand des Projekts informierte. Das Antibiotikum sei weiter nur die "allerletzte Notbremse, wenn es um die Erhaltung einer Obstkultur geht", betonte Schwärzler.

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