Entgeltliche Einschaltung

Fischler soll Bayerns Landwirtschaft fit machen

Teilen

Der frühere österreichische EU-Kommissar Franz Fischler soll helfen, Zukunftsperspektiven für die bayerische Landwirtschaft zu entwickeln. Fischler werde eine "Zukunftskommission Landwirtschaft" leiten, die im Frühjahr 2010 entsprechende Handlungsempfehlungen und Hinweise vorlegen soll, sagte der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) vor Journalisten in München. Er könne sich vorstellen, dass Bayern zu einer agrarpolitischen "Vorbild-Region" in Europa werden könne, sagte Fischler.

In der von Fischler geleiteten "Zukunftskommission" sollen Verbände der Landwirtschaft, des Lebensmittelhandels, der Natur- und Tierschützer sowie Vertreter der Kirchen einen "breiten gesellschaftlichen Dialog" anstoßen und einen "Schulterschluss zwischen Landwirtschaft und Bürger" herstellen, sagte Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (CSU). Seehofer erwartet sich von der Arbeitsgruppe eine Strategie für die nächste landwirtschaftliche Förderperiode der Europäischen Gemeinschaft von 2014 bis 2020. Jeder dritte Bauernhof Deutschlands stehe in Bayern. Deshalb müsse der Freistaat für die anstehenden Verhandlungen "gut aufgestellt" sein und "klug und diplomatisch die Verbündeten in Europa einsammeln".

Der Erfolg der bayerischen Landwirtschaft liegt nach Ansicht Fischlers in deren Innovationskraft. Mit einfachen Agrarprodukten wie Milchpulver und Standardbutter werde man die Einkommenserwartungen der bayerischen Bauern nicht annähernd erfüllen können, so der Ex-EU-Kommissar. Erfolgreich seien diejenigen, die ständig neue Lebensmittelprodukte auf den Markt brächten. Nötig sei daher eine Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft, Lebensmittelwirtschaft und Staat. Als Vorbild sehe er dabei Irland und Finnland. Die Fischler-Kommission im Dienste der bayerischen Staatsregierung wird am 8. September zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammentreten. Fischler nimmt die Aufgabe nach eigenen Angaben "nicht nur zum Gotteslohn" wahr, sondern erhält "eine normale Bezahlung wie für jeden anderen Consultant".

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.