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Im Burgenland hat der Jungwein wieder Saison

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Der erste fertige Jungwein des Jahres 2009 wurde am Donnerstag im Burgenland amtlich zertifiziert und kann damit bereits verkostet werden. Bei der Produktion ist das pannonische Klima, das eine frühe Ernte ermöglicht, ein Verbündeter der burgenländischen Winzer. Anteilsmäßig mache der Jungwein derzeit rund drei bis vier Prozent der Gesamtjahresproduktion (im Vorjahr knapp 800.000 Hektoliter, Anm.) aus, die Menge nehme zu, so Walter Flak, Direktor des Bundesamtes für Weinbau in Eisenstadt, bei einer Pressekonferenz.

Zwar hätten beim Jungwein die Steirer den ersten Schritte gesetzt, "aber wir seitens des Burgenlandes nützen unseren klimatischen Vorteil aus", erklärte Agrarlandesrat Werner Falb-Meixner (V). Speziell im Seewinkel gelinge es, rechtzeitig sehr gute Qualität herzustellen. Vom Ertrag her liege man vorerst bei Weißwein etwa zehn bis 20 Prozent unter den Mengen des Vorjahres. Beim Rotwein erwarte man weniger Abstriche, genaueres sei zur Zeit noch nicht abschätzbar.

Der junge Wein wird sofort nach der Gärung in Flaschen abgefüllt und vermarktet. Bei der Produktion habe das Burgenland gegenüber der Konkurrenz einen zeitlichen Vorsprung, so Flak. Dies sei bedingt durch einen guten Besatz an guten Sorten, allen voran Bouvier sowie durch den Neusiedler See und das pannonische Klima. Bei vorsichtiger Schätzung ergebe sich ein Reifevorsprung von einer guten Woche bis 14 Tagen, der sich auch bei der Vermarktung auswirke.

Geschmacklich passe der Jungwein gut in die heutige Zeit: "Die Weine sind sehr fruchtig, sehr fruchtbetont. Sie sind eigentlich ein Erlebnis, das ganz intensiv ist", das jedoch nicht lange anhalte. Die Fruchtigkeit ergebe sich dadurch, dass direkt nach der Gärung noch die gesamten Gärungsnebenprodukte im Wein vorhanden seien. Innerhalb weniger Wochen werde diese Fruchtigkeit abgebaut, nach ein bis zwei Jahren werde daraus ein "Altwein", der viele Jahre lagerfähig sein könne.

Fast keine fehlerhaften Jungweine mehr

Önologisch betrachtet, sei es nicht ganz einfach, in einer so dynamischen Phase direkt nach der Gärung ein stabiles Produkt zu erzeugen. In Vergangenheit habe es dabei auch das eine oder andere Problem gegeben. Heute finde man hingegen fast keinen fehlerhaften Jungwein mehr. "Die Weine sind stabil, sie sind voll vermarktungsfähig", so Flak.

Der am Donnerstag präsentierte Jungwein stammt aus dem Raum Podersdorf. Er weist einen Alkoholgehalt von elf Prozent sowie einen zarten Restzuckergehalt auf und sei von der Säure her ausgewogen, "mit einem leichten Weinsäureüberhang", beschrieb der Experte. Damit sei er ein Vorbote, "dass der gesamte Jahrgang wieder ein guter werden wird, wenn nicht wirklich sehr viel Unvorhergesehenes passiert."

"Junge, dynamische, fruchtige Weine, speziell Weißweine, werden gefragt, werden gerne getrunken" und würden jahreszeitbedingt gut angenommen, so Falb-Meixner. Gleichzeitig signalisiere der Jungwein auch das nahende Ende des Sommers.

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