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Milchbauern setzen Proteste aus

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Die vor zwei Wochen begonnenen Proteste der Milchbauern in ganz Europa und der damit verbundene Lieferboykott sind vorerst beendet. Die Initiatoren würden Anzeichen für eine Verbesserung ihrer Situation erkennen, berichtete der Obmann der IG-Milch, Ewald Grünzweil, am Donnerstag in Linz. Für Agrar-Landesrat Josef Stockinger ist der Milchboykott hingegen "verunglückt und verpufft".

Am 5. Oktober werden die EU-Agrarminister in Brüssel zu einem Sonderrat zur Milchkrise zusammenkommen. Bis dahin sollen die Bauern ihren Milchboykott beenden, so Grünzweil. Wenn die Forderungen aber nicht entsprechend umgesetzt werden, würden die Proteste nicht mehr so harmlos ausfallen wie diese, warnte Thomas Schmidthaler von der IG-Milch. Er drohte mit "Bauernkriegen", wenn die flexible Mengensteuerung nicht europaweit eingeführt werden sollte.

Neben diesem Sonderagrarministerrat, der laut Grünzweil ein Erfolg der Proteste gewesen ist, habe man noch einen Grund zur Freude. Bundeskanzler Faymann habe sich auf ihre Seite geschlagen. "Es gab bereits persönliche Gespräche, in denen er seine Unterstützung zugesagt hat, er ist unser politischer Ansprechpartner", freute sich der Obmann der IG-Milch. Von den Bauern- und Standesvertretern fühle man sich nicht ausreichend verstanden, beklagte er.

Am Donnerstagvormittag hatten noch die Salzburger Milchbauern zum dritten Mal innerhalb von acht Tagen demonstriert. Dieses Mal mitten in der Innenstadt. Geschätzte 80 Landwirte fuhren mit ihren Traktoren im Konvoi von der Schwarzstraße zum Wochenmarkt "Schranne" auf dem Mirabellplatz, wo sie eine Kundgebung abhielten und wieder Milch verschenkten.

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