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Heimischer Kaffeekapselmarkt noch unterentwickelt

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Der Kaffeekapselmarkt ist in Österreich sehr überschaubar: 5 Prozent der Kaffeeumsätze im Lebensmittelhandel werden durch portionierten Kaffee generiert, so der Marktforscher AC Nielsen. Der Markt teilt sich auf Tassimo (Kraft), Cafissimo (Tchibo) und Dolce Gusto (Nestle) auf. Im Elektrohandel sind weitere Marken wie etwa Lavazza, Senseo und Jacobs zu finden. Wie hoch die Kaffeeumsätze der Elektrohändler sind, erhebt AC Nielsen nicht.

Im Vergleich zu 2008 stieg der Kapselumsatz im Lebensmittelhandel (exkl. Hofer und Lidl) um 58,6 Prozent auf 11,5 Mio. Euro. Zurückzuführen sei dies auf erhöhte Distribution einiger Anbieter sowie durch stärkerer Promotion, so AC Nielsen. Die Kaffeepadumsätze legten um 18,3 Prozent auf 14,1 Mio. Euro zu. Der gesamte Kaffeemarkt ist laut AC Nielsen 211,2 Mio. Euro schwer (+3,1 Prozent).

Hierzulande verfügt bereits jeder fünfte Haushalt über ein Einzelportionssystem, sagte Harald J. Mayer, Tchibo-Chef Österreich, kürzlich. Die Handelskette hat im Mai 2005 mit dem Verkauf von portioniertem Kaffee begonnen.

Aufmischen möchte den Kapselmarkt nun das Schweizer Unternehmen Cremesso. Die Geräte und Kapseln schauen jenen von Marktführer Nespresso stark ähnlich, aber Country-Manager Marc-Andre Perret sieht darin keine Gefahr. Einerseits seien die Kapseln sowohl im Elektro- als auch im Lebensmittelhandel erhältlich und andererseits seien sie auch billiger, sagte er zur APA. Im Durchschnitt würden die Cremesso-Kapsel-Preise um 15 bis 20 Prozent unter jenen von Nespresso liegen.

Kunden können die Cremesso-Maschinen ab Mitte September kaufen, kündigte Perret an. Es seien bereits flächendeckende Verträge mit der Einkaufsgenosschaft Red Zac, sowie mit den Einkaufsverbünden EP: ElektronicPartner und Expert geschlossen worden. Bei Saturn oder MediaMarkt sind die Cremesso-Geräte vorerst nicht zu finden. Im Einzelhandel seien die Geräte und Kapseln bei Interspar erhältlich. Der Kaffee, der in den Kapseln ist, sei ausschließlich mit dem Fairtrade-Siegel versehen, so Perret: "Das gehört zur Politik des Mutterhauses Migros".

Wie viel Umsatz in Österreich erzielt werden soll, sagte Perret nicht. Angestrebt wird aber ein Anteil von 20 Prozent am heimischen Kaffeekapselmarkt in den kommenden drei Jahren.

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