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Billa & Co

Rewe drückt auf die Marketing-Tube

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Österreichs Primus im Lebensmittelhandel ist im Krisenjahr 2009 stärker gewachsen als in den Jahren zuvor. Vorstandsvorsitzender Frank Hensel sieht damit seine Strategie bestätigt, in schwierigen Zeiten mehr zu investieren und eine offensive Kommunikationspolitik zu betreiben. Heuer ist er "verhalten optimistisch".

Die Krise habe den Handel insgesamt weniger stark getroffen als andere Branchen, weil es 2009 eine Reihe von positiven Effekten wie hohe KV-Abschlüsse, eine Steuerreform und eine Deflation von 2,5 % für den Handel gegeben habe. Damit sei es gelungen, das Kerngeschäft stabil zu halten.

"2010 wird aber ein härteres Jahr als 2009", denn heuer gebe es diese Sondereffekte nicht, gab sich Hensel realistisch, aber auch zuversichtlich: Denn Rewe International mit seinen Handelsfirmen Billa, Merkur, Penny, Bipa und Adeg habe im Krisenjahr weder Investitionen gekürzt, noch in der Werbung gespart und sogar mehr Mitarbeiter eingestellt.

"Billa Box" an 100 Standorten

Diese "Früchte" wolle man heuer ernten. Zudem sollen neue Formate, wie die Billa Box, die Expansion von Rewe International vorantreiben. Für diesen City-Markt, der auf Snacks und Produkte zum sofortigen Verzehr ausgerichtet ist, sieht Hensel ein Potenzial von 100 Standorten.

"Spurlos" sei die Krise an Rewe aber auch nicht vorüber gegangen, betonte Hensel. Nachdem eine von Rewe in Auftrag gegebene Studie gezeigt habe, dass die Hälfte der Österreicher in Krisenzeiten ihr Geld vorsichtiger ausgibt, habe man sich entschlossen, die Strategie anzupassen und den "Hausverstand" doch auch mit dem Preisargument werben zu lassen.

Laut Hensel hat der heimische Handel 2009 mit 240 Mio. Euro brutto um 10-12 % mehr für Werbung ausgegeben als im Jahr davor. Rewe habe das Werbebudget um 12 % auf 70 Mio. Euro aufgestockt, wobei es auch zu einer Verschiebung der Werbeausgaben hin zu TV/Hörfunk und weg von Printmedien gekommen sei. Zudem habe es mehr journalistisch aufbereitete Themen gegeben, was auch weiterhin notwendig sein werde, sagte der Rewe-Boss.

Rewe fährt täglich "einmal um die Welt"

Stärker betonten will Hensel künftig auch die Leistungen des Handels, nicht zuletzt um den starken Lobbys der Bauern und der Industrie Paroli bieten zu können. "Wir fahren in Summe täglich einmal um die Welt, um unsere Waren auszuliefern", beschrieb der Rewe-Chef die Bedeutung des Handels.

Trotzdem sei der Handel immer an allem Schuld und habe immer den Schwarzen Peter. Man könne Dinge aber nur verändern, wenn die gesamte Prozesskette mitmache. Im Handel sei es aber niemals möglich, sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen. Die Lobbys der anderen seien daher immer stärker als jene des Handels.

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