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Rieder Messe steht im Zeichen der Landwirtschaft

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Die Eröffnung der Rieder Messe mit ihrem Schwerpunkt Landwirtschaft ist im Zeichen der Wirtschaftskrise und ihren Auswirkungen auch im Agrar-Bereich gestanden. Bundespräsident Heinz Fischer verwies auf erste ermunternde Anzeichen, warnte aber vor zu viel Optimismus. Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich (V) überbrachte in seiner Festrede den Bauern eine gute Nachricht: Sie bekommen einen Großteil der Direkthilfen vorzeitig im Oktober.

Landeshauptmann Josef Pühringer (V) verlangte auch einen Kampf um den "Arbeitsplatz Bauernhof". Die Rieder Messe dauert noch bis 13. September. Rund 900 Anbieter zeigen ihre Produkte auf 149.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche. Der Bundespräsident würdigte in seiner Rede ausdrücklich die Arbeit der Bauern. Dabei schlug er auch eine Brücke zur Umwelt, weil Landwirtschaftsminister Berlakovich zuvor von seiner Vision eines energieautarken Österreich unter Einsatz von erneuerbarer Energie gesprochen hatte.

Der Kampf gegen die Klimaveränderung müsse mit vereinten Kräften von allen Staaten in Angriff genommen werden. Dabei sei in Österreich schon vieles geleistet worden. Im eigenen Land müsse jedenfalls erreicht werden, dass Umwelt und Wirtschaft nicht als Kontrahenten, sondern als Verbündete auftreten, die sich gegenseitig helfen, verlangte Fischer.

Vorschusszahlung in Höhe von rund 450 Mio. Euro

Berlakovich betonte, dass die Krise den gesamten Sektor der Land- und Forstwirtschaft erfasst habe - mit nicht kostendeckender Produktion bei Milch und Getreide, inzwischen aber auch mit Problemen bei Schweinen bis zum Holz. Er warnte davor, dass Staaten, die ihren Agrarbereich vernachlässigen, ein Ernährungsproblem bekämen.

Er zeigte sich enttäuscht, dass die EU-Kommission ein von 16 Staaten gefordertes Maßnahmenpaket nicht angenommen habe. Er berichtete aber, dass es laut einem Beschluss der Kommission möglich sei, bis zu 70 Prozent der Direktbeihilfen den Landwirten schon vorzeitig - ab dem 16.10. - auszuzahlen, der Rest könne im Dezember folgen. Die Agrarmarkt Austria (AMA) werde am 28.10. eine Vorschusszahlung für die einheitliche Betriebsprämie in der Gesamthöhe von rund 450 Mio. Euro an die österreichischen Bauern überweisen.

Pühringer erklärte, der Kampf um jeden Arbeitsplatz im Land schließe auch den Kampf um den "Arbeitsplatz Bauernhof" ein. Er kritisierte, die aktuellen Preise für landwirtschaftliche Produkte seien "würdelos". Er rechnete vor, in Oberösterreich seien zwischen 2003 und 2008 rund 53.000 neue Arbeitsplätze entstanden, davon seien in der Krise 14.000 wieder kaputt gemacht worden.

Er appellierte an die Wirtschaft, den derzeit 1.500 jungen Menschen, die noch einen Lehrplatz suchen, zu helfen. Das Land und das Arbeitsmarktservice werde sie dabei unterstützen.

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