Liechtenstein schloss Abkommen mit Großbritannien

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Das Fürstentum Liechtenstein hat am Dienstag mit Großbritannien ein Abkommen über nicht deklarierte Gelder abgeschlossen. Britische Kunden des Finanzplatzes können dadurch Schwarzgeld legalisieren.

Das in Vaduz vom Liechtensteiner Regierungschef Klaus Tschütscher und dem britischen Minister Stephen Timms unterzeichnete Abkommen sieht von 2010 bis 2015 besondere Konditionen vor, wenn britische Kunden des Finanzplatzes bisher nicht deklarierte Gelder ihren Steuerbehörden melden. Im Gegenzug verpflichtet sich Liechtenstein zur Steuerkonformität britischer Kunden.

Britische Kunden sollen bei der Deklaration von Geldern von einer verkürzten Frist zur Bemessung von Steueransprüchen sowie von der Möglichkeit einer pauschalen Besteuerung profitieren können, wie die Liechtensteiner Regierung mitteilte.

Großbritannien hat eingewilligt, weder den liechtensteinischen Finanzsektor noch die liechtensteinische Wirtschaft in irgendeiner Weise einzuschränken oder zu diskriminieren. Überdies habe beide Staaten beschlossen, Verhandlungen über ein Doppelbesteuerungsabkommen aufzunehmen.

Das Fürstentum Liechtenstein hat sich im März dieses Jahres zu den OECD-Standards beim Steuerinformationsaustausch bekannt und bereiterklärt, Amtshilfe nicht nur bei Steuerbetrug, sondern auch bei Steuerhinterziehung zu leisten. Ein Steuerinformationsabkommen wurde bereits mit den USA abgeschlossen, eines mit Deutschland ist paraphiert.

Paraphiert ist ebenfalls ein Doppelbesteuerungsabkommen mit Luxemburg. Noch nicht unter Dach ist das Betrugsbekämpfungsabkommen mit der EU, in dem sich Liechtenstein ebenfalls zu den OECD-Standards beim Steuerinformationsaustausch bekennt.

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