Lufthansa startet große USA-Offensive

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Der günstige Dollar-Kurs kurbelt die Nachfrage nach US-Flügen massiv an. Die Lufthansa verstärkt jetzt ihr Angebot mit einer neuen Kooperation.

Die deutsche Lufthansa baut ihr Netzwerk in den USA massiv aus. Jüngster Coup ist die Kooperation mit der amerikanischen Billig-Airline JetBlue: Im Rahmen eines Codeshare-Abkommens können jetzt Transatlantik-Verbindungen mit Lufthansa und Anschlussflüge von New York oder Boston mit JetBlue gemeinsam gebucht werden.

Ein zukunftsweisendes Projekt für die Luftfahrtindustrie – "denn es ist überhaupt das erste Mal, dass ein Netzwerk-Carrier wie die Lufthansa in dieser Weise mit einer Low-Cost-Airline zusammenarbeitet“, sagt Karsten Benz, Leiter Vertrieb und Services Europa bei der Lufthansa.

Flüge ab New York nach Florida für 100 Dollar

JetBlue entspricht dabei nicht dem Klischee einer Billiglinie, sondern verbindet hohen Komfort (extrem viel Beinfreiheit, Gratis-Snacks, TV an Bord) mit extrem günstigen Ticketpreisen. Ein einfacher Flug von New York nach West Palm Beach in Florida etwa kostet rund 100 Dollar. Am New Yorker Airport JFK ist JetBlue Marktführer bei Inlandsflügen. Der brandneue Terminal 5 wurde eigens für die Airline errichtet.

Lufthansa & JetBlue: Neue Form der Zusammenarbeit

Die Kooperation zwischen Lufthansa und JetBlue startet mit 12 Destinationen, darunter Austin (Texas), New Orleans (Louisiana) sowie in Florida Fort Myers, Fort Lauderdale, Tampa und West Palm Beach. "2010 kommen weitere Ziele in den USA und der Karibik hinzu“, sagt Benz.

Die Lufthansa ist an JetBlue mit 15,5 % beteiligt. Auch über die Joint Ventures mit Air Canada und United Airlines und in Folge des Wechsels von Continental vom Sky Team in die Star Alliance stärkt die Lufthansa ihre Marktposition stetig.

KRANICH INVESTIERT 15 MRD. EURO

"Attraktive Ticketpreise sind wichtig – aber wir bauen auch unser Premium Produkt aus“, sagt Lufthansa-Manager Karsten Benz. Insgesamt werden in den nächsten Jahren 16 Mrd. Euro investiert. Und zwar in NEUE FLIEGER: Rund 150 neue Flieger hat die Lufthansa bestellt, darunter 15 des Riesenjets A380. Der erste wird im Mai 2010 ausgeliefert. In NEUE SITZE: Die Continental-Flotte erhält neue Sitze. Der Passagier hat so viel Platz wie gewohnt, dank dünneren Materials gehen aber mehr Reihen in die Maschinen. Und in eine NEUE FIRST CLASS: Die Luxusklasse bekommt 2010 einen Relaunch. Auch in Lounges wird weiter investiert.

AUA zittert weiter um Russland-Flugrecht

Während die Integration der AUA in ihren neuen Mutterkonzern Lufthansa auf vollen Touren läuft, sind die durch den Verkauf der Airline entstandenen Probleme mit den Verkehrsrechten nach Russland alles andere als gelöst. Die Russen stellen das Abkommen mit Österreich nach dem Eigentümerwechsel ja infrage. In einer Moskau übermittelten Stellungnahme des Verkehrsministeriums heißt es, die AUA sei unverändert eine österreichische Airline, was die vereinbarten Rechte sichern würde. Brancheninsider sagen aber, das Problem sei nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.

Forderungen der Russen. In jedem Fall würden die Russen wohl Forderungen stellen, heißt es. Sie könnten etwa mehr Landerechte für die Aeroflot in Innsbruck verlangen, oder einen Wechsel der AUA vom Flughafen Domodedovo nach Scheremetjevo. Bis 1. Februar 2010 muss eine Lösung gefunden werden. Es geht auch um mehr Russland-Flugrechte für Niki Laudas Airline NIKI

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