Zu Änderung bereit

Luxemburg will Bankgeheimnis lockern

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Ein automatischer Informationsaustausch wird nicht mehr abgelehnt.

Luxemburg ist bereit, sein Bankgeheimnis zu lockern. "Wir wollen eine verstärkte Zusammenarbeit mit den ausländischen Steuerbehörden", sagte der luxemburgische Finanzminister Luc Frieden der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "Der internationale Trend geht zu einem automatischen Informationsaustausch. Den lehnen wir, anders als früher, nicht mehr strikt ab." Bei diesem Austausch werden Zinserträge von Ausländern automatisch an die Finanzbehörden des Heimatlandes gemeldet.

Luxemburg baue nicht auf Kunden, die Steuern sparen wollen, erklärte Frieden. Österreich und Luxemburg sind bis dato die einzigen der 27 EU-Staaten, die die Erteilung eines Verhandlungsmandats an die EU-Kommission über eine Reform der Zinsbesteuerungsrichtlinie blockieren. Österreich fürchtet, nach solchen Verhandlungen mit fünf europäischen Drittstaaten sowie mit den USA zum automatischen Informationsaustausch übergehen zu müssen, was de facto eine Aufhebung des Bankgeheimnisses bedeuten würde und von Wien abgelehnt wird. Frieden hatte bereits vor seinen Aussagen gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" eine Verhandlungsbereitschaft durchklingen lassen.

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