Madoff-Angehörige wurden angeklagt

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Gegen vier Familienmitglieder des US-Milliardenbetrügers Bernard Madoff ist Anklage erhoben worden.

Davon betroffen seien die Madoff-Söhne Mark und Andrew, sein Bruder Peter und seine Nichte Shana, die verantwortliche Posten in der Investmentfirma besetzt hätten, teilte der staatlich bestellte Konkursverwalter am Freitag (Ortszeit) mit.

Zwischen den Konten von Madoffs Investmentfirma BLMIS und den Privatkonten der Beschuldigten seien 380 betrügerische Überweisungen festgestellt worden, die sich auf insgesamt fast 200 Mio. Dollar (138 Mio. Euro) belaufen.

Die Beschuldigten hätten aus dem Unternehmen erhebliche Summen abgezogen und damit private Geschäfte oder persönlichen Luxus wie Immobilien, Autos oder Yachten finanziert, erklärte Picard weiter. Sie hätten sich ihrer Verantwortung entzogen und die Investmentfirma als "Sparschwein der Familie" betrachtet. Ohne die Mithilfe der Beschuldigten, hätten die illegalen Machenschaften nicht so lange unentdeckt bleiben können.

Picard hat den Auftrag, verschwundene Madoff-Milliarden aufzuspüren, damit echte Opfer - von denen viele ihr gesamtes Vermögen verloren - entschädigt werden könnten. Kurz vor seiner Festnahme und dem Zusammenbruch seines komplexen Schneeballsystems im vergangenen Dezember hatte Madoff seinen Kunden mitgeteilt, sein Fonds habe einen Wert von knapp 65 Mrd. Dollar.

Picard allerdings geht davon aus, dass das Fondsvermögen eher bei 36 Mrd. Dollar gelegen habe. Bisher gelang es lediglich, 1,5 Mrd. Dollar sicherzustellen - aus dem Verkauf von Vermögenswerten Madoffs.

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