84 Prozent der Jobsuchenden über 50 haben Angst, als „zu alt“ abgestempelt zu werden – doch gleichzeitig wollen 8 von 10 Pensionisten weiterarbeiten! Das zeigt eine neue Stepstone-Analyse.
34 Prozent würden „definitiv“ auch nach dem Regelpensionsalter weiterarbeiten, wenn sie die Möglichkeit bekommen, 19 Prozent sagen „wahrscheinlich, ja“ und 27 Prozent kommt es auf die Rahmenbedingungen an, wie etwa flexible Arbeitszeiten (63 %). Zwei Drittel der Befragten über 50 sagen, dass dafür die Erwerbstätigkeit in der Pension steuerlich bessergestellt werden müsste.
Das zeigt eine aktuelle, repräsentative Stepstone-Studie unter rund 3.000 Befragten. Der Datensatz wurde anhand des Mikrozensus gewichtet und ist repräsentativ für die österreichische Erwerbsbevölkerung hinsichtlich Alter, Geschlecht und Bildung.
56 Prozent der Ü50-Jobsuchenden trauen sich nicht mehr, sich zu bewerben
Jeder zweite Personaler gibt offen zu: Es gibt ein „kritisches Alter“, ab dem Bewerber aussortiert werden. Und das liegt bei nur 55 Jahren! Die Folge:
Jeder Zehnte lügt im Lebenslauf – streicht Geburtsdatum oder Ausbildung, um eine Chance zu haben!
„Ich will wenigstens eine Antwort bekommen“, klagt ein Betroffener.
“Obwohl es in Österreich keine Pflicht zur Altersangabe in Bewerbungen gibt, spielt das Alter im Bewerbungsprozess oft eine maßgebliche Rolle” , erklärt Arbeitsmarktexperte Nikolai Dürhammer, Geschäftsführer von Stepstone Österreich & Schweiz.
Länger arbeiten
Die überraschende Kehrseite: 80 Prozent der Ü50-Jährigen würden länger arbeiten – im Schnitt 25 Stunden pro Woche für fünf Jahre. Aber nur wenn:
- Steuern runter! Zwei Drittel fordern bessere steuerliche Bedingungen.
- Flexible Arbeitszeiten (63%).
- Keine Altersklischees – denn während Jüngere als „innovativ“ gelten, werden Ältere nur auf „Zuverlässigkeit“ reduziert.
Bei diesen drei Punkten braucht es eine Änderung. Dann wären tatsächlich 8 von 10 bereit, auch in der Pension weiterzuarbeiten.