Märkte und Börsen

Erste grüne Anleihe Österreichs ist stark gefragt

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Die Republik Österreich hat ihren ersten Green Bond auf den Markt gebracht und ist dabei auf reges Interesse von Investoren gestoßen. Für die 4-Milliarden-Euro-Bundesanleihe gab es Gebote im Wert von 25 Milliarden Euro. 

Angesichts der Nachfrage sei der Renditeaufschlag (Spread) für die Anleihe, die am 23. Mai 2049 fällig wird, auf 22 von 25 Basispunkten über dem Mid-Swap-Niveau gesenkt worden.

6,8-fach überzeichnet

"Das Orderbuch in Höhe von 25,4 Mrd. Euro bedeutet eine 6,8-fache Überzeichnung", sagte der Geschäftsführer der Österreichischen Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA), Markus Stix.     

Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) freute sich in einer Aussendung über die hohe Nachfrage nach dem Green Bond. Im Wandel zur Nachhaltigkeit seien große Investitionen notwendig: "Der Staat alleine wird aber auch im Bereich der Ökologisierung nicht alles alleine leisten können, deshalb braucht es auch privates Kapital um unsere Ziele zu erreichen."

Zur Finanzierung umweltfreundlicher Projekte

Europäische Regierungen haben ein starkes Interesse an der Emission von grünen Anleihen, da die Nachfrage der Anleger nach solchen Vermögenswerten in den letzten Jahren stark angestiegen ist. Deutschland, Großbritannien, Italien, Spanien, die Europäische Union und Dänemark haben in den letzten zwei Jahren ihre ersten grünen Anleihen ausgegeben, mit denen umweltfreundliche Projekte finanziert werde.

Green Bonds im Volumen von 10 Milliarden

Österreich ist beim Thema Green Bonds vergleichsweise spät dran. Innerhalb von zwei Jahren will das Land grüne Staatsanleihen mit einem Volumen von rund 10 Mrd. Euro emittieren. Das entspreche 3,4 Prozent der Bundesausgaben und 1,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP).

Neben längerfristigen grünen Anleihen, die den größten Teil des Finanzierungsbedarfs decken werden, ist Österreich das erste Land, das auch kurzfristige Schuldtitel in sein grünes Schuldenprogramm aufnimmt. Dies sollte kurzfristig orientierte Investoren wie Zentralbanken, Geldmarktfonds und Banken anziehen und dazu beitragen, das Spektrum grüner Vermögenswerte zu erweitern, geht aus einer Präsentation der OeBFA hervor.

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